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26. 03. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Rückzug aus China

Google stellt sich ins Abseits

Googles Entscheidung, die Zensur seiner chinesischen Suchmaschine einzustellen und Nutzer auf dem Festland Chinas nach Hong Kong umzuleiten, stellt das Unternehmen ins Abseits und schadet seinem Image, hieß es in Stellungnahmen von vielen Medien und Experten weltweit.

Googles Hauptsitz in Beijing, 17. März 2010 (Xinhua)

"Wenn Google gehofft hat, seine Konkurrenten für seine Sache zu gewinnen, ist es gescheitert. Wenn Google China beschämen wollte, indem es eine globale Diskussion über Internetfreiheit anzettelte, ist es gescheitert", schrieb die Financial Times am Montag.

Nach Einschätzung des Ökonomen Derek Scissors der US-Heritage Foundation, der sich auf Chinas Handel spezialisiert, kommt der Umzug nach Hong Kong "einem kompletten Rückzug nahe". Damit werde Google Beijing provozieren und die Verbindung des Unternehmens zu Werbe- und anderen Partnern durch die externe Firewall kappen.

Die russische Tageszeitung Vedomosti schrieb, Google habe alle seine Brücken zu China abgebrochen, und werde wohl nicht mehr in den chinesischen Markt zurückkehren.

Im Jahr 2009 besetzte der weltweit größte Suchmaschinenanbieter rund 30 Prozent von Chinas Suchmaschinenmarkt, während der Konkurrent Baidu 60 Prozent belegte. Offiziellen Statistiken zufolge hatte China Ende 2009 rund 384 Millionen Internetnutzer.

Michel Riguidel, Chef der Abteilung für Computerwissenschaften und -Netzwerke bei Telecom Paris Tech sagte, dass alle Unternehmen ihr eigenes Image sorgfältig aufbauten.

Google wollte, dass sein Image auf Freiheit, Informationsaustausch und Einhaltung der Menschenrechte basiert. Tatsache sei jedoch, dass das Unternehmen ohne die Zustimmung der Internetnutzer riesige Mengen an Nutzerinformationen sammelt und Recherchen betreibt, sagte Riguidel.

Izumi Harada, Chef der Krisen- und Risikomanagement Gesellschaft in Japan sagte der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua, dass internationale Unternehmen sich ohne Frage an lokale Gesetze halten müssten, wenn sie in anderen Ländern Geschäfte betrieben.

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Quelle: Xinhua

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