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01. 04. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Kampf gegen soziale Folgen der Dürre

"Es gibt in den Katastrophengebieten Chinas keine Flüchtlinge"

Wegen der Dürre organisieren die Regierungen der Katastrophengebiete Chinas die lokalen Arbeitskräfte, damit sie in anderen Provinzen arbeiten. So können sie ihre Verdienstausfälle wettmachen. Sie sind demnach Wanderarbeiter, aber keine Flüchtlinge.

Im Bahnhof von Nanning, Hauptstadt des südchinesischen Autonomen Gebiet Guangxi der Zhang-Nationalität, warten Wei Dagan und Landsleute aus dem Kreis Dahua der Stadt Hechi mit ihrem Gepäck auf einen Zug nach Osten.

Seit dem vergangenen Herbst ist Guangxi von einer Dürre heimgesucht worden, wie es sie seit 60 Jahren nicht mehr gegeben hat. Weis Plan für eine Fischzucht erfüllte sich deswegen nicht.

"Als ich (wegen der Dürre) in eine ausweglose Lage geraten war, hörte ich, dass die Kreisregierung die Arbeitskräfte organisiert, damit sie in einer digitalen Fabrik in Guangdong arbeiten. Der Monatslohn soll 2000 Yuan betragen. Ich finde, das ist viel besser als zu Hause zu bleiben", sagte Wei.

Not macht Wanderarbeiter, keine Flüchtlinge. Dem Leiter des Amts für Personelle Ressourcen und Soziale Absicherung von Guangxi, Jiang Minghong, zufolge sollten Arbeitskräfte besser in anderen Provinzen arbeiten als zu Hause bleiben, damit die Lebensgrundlage der Menschen in den Katastrophengebieten gewährgeleistet werden könne. Dies könnte sowohl ihr Trinkwasserproblem lösen als auch ihr Einkommen erhöhen.

In der südwestchinesischen Provinz Yunnan, in der die Dürre schlimmer ist, hat die Regierung auch entschieden, durch das Entsenden von Arbeitskräften die wegen der Klimakatastrophe entstandenen Verluste der Bauern wettzumachen. Der Sekretär des Provinzkomitees der Kommunistischen Partei Chinas, Bai Enpei, erzählte, im letzten Jahr wären in der ganzen Provinz 1,2 Millionen Menschen als Wanderarbeiter tätig gewesen. Diese Zahl würde sich in diesem Jahr um 500.000 bis 800.000 erhöhen.

Im Bahnhof der Provinzhauptstädte Kunming und Nanning organisieren die Behörden, dass die Bewohner aus den Katastrophengebieten mit Zug in die anderen Provinzen fahren können. Im Bahnhof von Nanning wurde auch eine Aufnahmestation für Wanderarbeiter aus den Dürregebieten eingerichtet. Die Beamten der Behörden für Arbeit bieten den Wanderarbeitern hier Beratungsservice.

Aktives, nicht passives Umgehen mit Folgen der Dürre. "Im Ausland sagen manche Leute, dass sich viele Menschen in Südwestchina aus den Dürregebieten geflüchtet haben. In der Tat sind sie Wanderarbeiter, aber keine Flüchtlinge", sagte Pu Kaiqing, Leiter des Amts für Wasserwirtschaft des Kreises Dayao der Provinz Yunnan. "Es gibt einen großen Unterschied zwischen Wanderarbeitern und Flüchtlingen. Die Wanderarbeiter machen aktiv durch Arbeit die Verluste durch die Dürre wett. Das Flüchten stellt hingegen ein hilf- und hoffnungsloses Verhalten dar." In den Katastrophengebieten gebe es nur zahlreiche Wanderarbeiter, die mit Hilfe der Regierung zur Arbeit in die anderen Provinzen fahren, aber keine Flüchtlinge, die wegen Hunger und Durst nicht mehr dort leben könnten, führte Pu weiter aus.

Chinas Vizeminister für Wasserwirtschaft, Liu Ning, sagte am Mittwoch gegenüber Voice of America auch, man habe nicht feststellen können, dass es in den Katastrophengebieten Chinas Flüchtlinge gebe. Er sagte, unter der Führung der Zentralregierung und der Organisierung der lokalen Regierungen würden die Maßnahmen zur Dürrebekämpfung eine effektive Rolle spielen. Bisher herrsche in den Katastrophengebieten noch soziale Stabilität.

Die Dürre in den südwestchinesischen Provinzen Yunnan, Guizhou, Sichuan, im Autonomen Gebiet Guangxi und in der regierungsunmittelbaren Stadt Chongqing hält seit über einem halben Jahr an. In manchen Regionen stellt sie eine Jahrhundertdürre dar. 19,39 Millionen Menschen leiden unter Trinkwasserknappheit.

Quelle: german.china.org.cn

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