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11. 04. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Außenhandel

China verzeichnet erstmals seit sechs Jahren Handelsdefizit

Chinas Handelsbilanz war im März dieses Jahres erstmals seit sechs Jahren negativ, teilten die Zollbehörden am Samstag in Beijing mit.

China exportierte im März Güter und Dienstleistungen im Wert von 112,11 Milliarden Dollar (83,06 Milliarden Euro), 24,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Importe stiegen um 66 Prozent im Vergleich zu 2009 auf 119,35 Milliarden US-Dollar (88,43 Milliarden Euro). Das Handelsdefizit betrug 7,24 Milliarden US-Dollar (5,36 Milliarden Euro).

Das Defizit im März ist das erste seit April 2004 als China ein 2,26 Milliarden Dollar (1,67 Milliarden Euro) Defizit verzeichnete, hieß es in einem Bericht der Zollbehörde.

Laut Zollstatistiken stieg der Außenhandel Chinas, die Summe der Importe und Exporte, im März um 42,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 231,46 Milliarden US-Dollar (171,49 Milliarden Euro).

In den ersten drei Monaten dieses Jahres stiegen Chinas Importe und Exporte um 44,1 Prozent auf 616,85 Milliarden US-Dollar (457,77 Milliarden Euro). Dies stellt einen Handelsüberschuss von 14,49 Milliarden US-Dollar (10,74 Milliarden Euro) dar, jedoch 76,7 Prozent weniger als im ersten Quartal 2009.

Das Zollbehörde führte das Defizit im März auf schrumpfende Exporte von arbeitsintensiven Produkten, steigende Importe und erhöhte Rohstoffpreise zurück.

"Das Defizit im März ist weder eine Rezession noch wird es anhalten", schrieb die Zollbehörde in ihrem Bericht. Es sei ein kleines Defizit, und China habe seine Importe und Exporte im Wesentlichen im Gleichgewicht gehalten.

Der Zollbehörde zufolge betrug das Defizit im März nur rund 3,1 Prozent des gesamten Außenhandels, weitaus weniger als die kritische Grenze von zehn Prozent.

"Das Defizit im März beruhte hauptsächlich auf dem schnellen Wachstum von Chinas Importen" hieß es von Seiten der Zollbehörde. "Chinas Bemühungen, (die Importe zu erhöhen), halfen bei der Gesundung der Weltwirtschaft und zeigten das Verantwortungsbewusstsein des Landes."

Die Zollbehörde sagte voraus, dass Chinas Handelsüberschuss weiter sinken und die Handelsbilanz zum Jahresende ausgeglichen sein werde.

Der Zollstatistik zufolge sank Chinas Handelsüberschuss mit den Vereinigten Staaten im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent auf 9,87 Milliarden US-Dollar (7,31 Milliarden Euro). Chinas Handelsüberschuss mit der Europäischen Union fiel um 13,1 Prozent auf 6,96 Milliarden US-Dollar (5,16 Milliarden Euro).

Chinas Handelsdefizit mit Japan stieg im März auf mehr als das Dreifache im Vergleich zum Vorjahr auf 6,53 Milliarden US-Dollar (4,84 Milliarden Euro). Chinas Defizit mit Südkorea stieg im März um 76 Prozent auf 6,13 Milliarden US-Dollar (4,54 Milliarden Euro).

Die Einrichtung der ASEAN (Association of Southeast Asian Nations) Freihandelszone am 1. Januar 2010 verstärkte Chinas Handel mit den Mitgliedsstaaten. Der Handelsüberschuss der ASEAN-Staaten mit China wuchs von 300 Millionen US-Dollar (222 Millionen Euro) auf 2,7 Milliarden US-Dollar (2 Milliarden Euro) im Vergleich zum Vorjahr.

Das Defizit des chinesischen Festlands mit Taiwan stieg im März auf 7,9 Milliarden US-Dollar (5,9 Milliarden Euro), 78,7 Prozent mehr als im Vorjahr.

Quelle: Xinhua

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