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20. 05. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Währungsstreit

Aufwertung des Yuan bleibt weiterhin unwahrscheinlich

Der schwache Euro beeinflusst Chinas Handelsbeziehungen zur EU, als dem größten Absatzmarkt für chinesische Produkte. Eine Aufwertung des Yuan gegenüber dem US-Dollar bleibt somit weiter unwahrscheinlich.

Die Chancen einer baldigen Aufwertung des chinesischen Yuan sind weiterhin sehr gering. Der chinesische Handelsüberschuss ist aufgrund der europäischen Schuldenkrise und den wachsenden protektionistischen Maßnahmen gegen China stark zurückgegangen, wie führende Ökonomen am Dienstag erklärten. Eine Aufwertung des Yuan wird daher später als erwartet erfolgen. Früheren Einschätzungen zufolge sollte der Wert des Yuan ab dem zweiten Quartal ansteigen und bis Ende Jahr ein Plus von drei bis fünf Prozent erreichen. Funktionäre des Handelsministeriums ließen aber am Montag durchblicken, dass die Aussichten für die Exportwirtschaft des Landes nicht so positiv seien, wie bisher angenommen und der prognostizierte Handelsüberschuss deutlich niedriger ausfallen dürfte.

Stabile Grundlage. "Eine ausgeglichene Handelsbilanz ist der Grundstein, für den Aufbau einer makroökonomischen Gesetzgebung in China. Die Währungsproblematik darf nicht zu politisch betrachtet werden", meinte Yao Jian, Pressesprecher des Ministeriums. Dong Xian'an, Chefökonom von Industrial Securities in Shanghai, erklärte: "Das Importwachstum wird aufgrund der steigenden Preise für importierte Güter viel höher ausfallen als das Exportwachstum. Der starke Rückgang des Handelsüberschusses ist daher nicht weiter verwunderlich." Dong geht davon aus, dass der diesjährige Handelsüberschuss um 30 Prozent auf 110,9 Milliarden Euro fallen wird, im Jahr 2009 betrug er noch 158,1 Milliarden Euro. Das Importwachstum war aufgrund der steigenden Rohmaterial- und Rohstoffnachfrage seit Mai 2009 stets höher als das Exportwachstum. Dies führte dazu, dass der Handelsüberschuss mit April sieben aufeinanderfolgende Monate rückläufig war. Im März wies China sogar ein Handelsdefizit von 5,8 Milliarden Euro aus, das erste Defizit seit 70 Monaten. Zwischen Januar und April diesen Jahres sank der Handelsüberschuss im Vergleich zur Vorjahresperiode um 79 Prozent. "Die Monatszahlen werden sich um Null rum bewegen", meinte Yao.

Yan Jinny, Ökonom bei Standard Chartered Shanghai, erklärte: "Der starke Rückgang des Handelsüberschusses ist unvermeidbar. Es gibt kaum Anzeichen für eine Erholung der Exportwirtschaft, da die europäische Schuldenkrise auch Asiens Wirtschaftswachstum betrifft." Er ist der Auffassung, dass der Markt seine Erwartungen einer baldigen Yuan-Aufwertung gesenkt hat, da die Eurokrise das Wirtschaftswachstum der Region beeinträchtigt und die Exporteure jetzt bereits Probleme haben. "Der Yuan wird nicht aufgewertet werden, bis es klare Anzeichen dafür gibt, dass Europas Schuldenprobleme sich nicht weiter ausweiten werden", so Yan. Selbst im Falle einer Aufwertung würde diese wohl in den nächsten zwölf Monaten bloß etwa zwei Prozentpunkte betragen. Yao erklärte, dass die Schuldenkrise die Aussichten für die Exportwirtschaft drückte, da der europäische Markt, der größte Importeur chinesischer Güter, noch immer unsicher sei.

Aufwertung unwahrscheinlich. Allein in diesem Jahr legte der Yuan gegenüber dem Euro 14 Prozent zu, was die chinesischen Exporteure stark unter Druck setzt und sämtliche Gesetzesvorstöße zur Anpassung der Handelspolitik im Keim erstickt. Viele chinesische Ökonomen vermuten daher, dass die Aufwertung noch bis nächstes Jahr heraus gezögert wird. "Eine Aufwertung ist derzeit weder im Interesse Chinas noch der USA, da sie das Wirtschaftswachstum Chinas und der ganzen Welt beeinträchtigen würde", meinte Li Jianwei, Forscher des Entwicklungsforschungszentrums des Staatsrates. "Handelsprotektionismus gegen China ist auf dem Vormarsch und setzt die Exporteure immer mehr unter Druck", so Li Jian, Forscher der Chinesischen Akademie für internationalen Handel und Wirtschaftskooperation des Handelsministeriums. Am Dienstag erklärte das US Handelsdepartement, dass es Antidumping- und Antisubventionszölle von 46 bis 194 Prozent auf Stahldrähte, -Stäbe und -Stangen aus China, die für die Baubranche verwendet werden, erheben würde.

Quelle: Xinhua

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