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10. 06. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Foxconn und Honda haben in den letzten Wochen ihre Löhne, aufgrund von Streiks massiv angehoben. Viele Arbeiter signalisieren anhaltend ihre Unzufriedenheit über die extrem niedrigen Löhnen. Bedeuten die Streiks das Ende für das Billiglohnland China?
In China wächst die Angst, dass die Lohnsteigerungen bei Foxconn und Honda in den letzten Wochen an die Arbeiter falsche Signale gesendet haben und auch in anderen Unternehmen Forderungen nach einer Erhöhung des Lohnes laut werden könnten. Experten warnen die Firmen nun davor, sich rechtzeitig vor übertriebenen Lohnsteigerungen in den nächsten Jahren zu schützen.
"Die Auseinandersetzungen sind ein klares Signal dafür, dass es bald weniger dieser billigen Arbeitskräfte geben wird", sagte Cai Fang, Direktor des Institutes für Gesellschafts- und Arbeitswirtschaft. Cai geht von einer anhaltenden Lohnsteigerung in den nächsten Jahren aus. 2008 waren die Löhne für 150 Millionen Arbeiter bereits um 19 Prozent und 2009 noch einmal um 16 Prozent erhöht worden.
Die steigenden Löhne veranlassen zu Spekulationen, ob einige der Elektronikhersteller ihre Produktion möglicherweise in billigere Nachbarländer, wie Vietnam oder Indien verlegen könnten. In China würden durch einen solchen Schritt sehr viele Arbeitsplätze wegfallen. Die Lohnsteigerungen bei Foxconn und Honda bedeuten für chinesische Industrieexperten jedoch nicht das Ende für den Produktionsstandort China. Sie begründen es mit der häufig schlechten Investitionsumgebung in anderen Ländern und die hohen Kosten, die mit einem Standortwechsel verbunden sind.
"Theoretisch sind die Firmen durch den Anstieg der Gehälter gezwungen, in kostengünstigere Regionen abzuwandern, in der Realität ist dieses Risiko aber sehr gering", erklärte Li Xiaogang, Direktor des Forschungszentrum für Auslandsinvestitionen in Shanghai. China ist nicht nur durch seine günstigen Arbeiter ein interessanter Produktionsort, sondern auch durch seine gute Infrastruktur, die politische Stabilität, den großen heimischen Absatzmarkt und durch seine hochqualifizierten Arbeitskräfte. Die wenigsten Nachbarländer können dies gegenwärtig garantieren." Li nimmt sogar an, dass Firmen bewusst Gerüchte über eine eventuelle Abwanderung in Umlauf bringen, um Druck auf die Regierung auszuüben.
Andererseits geraten bereits jetzt einige ausländische Firmen, besonders Exporteure von billig Produkten, unter Druck. Danny Lau, Vorsitzender der Vereinigung für kleinere und mittelständischen Unternehmen in Hongkong, sagte: "Momentan ist es sehr schwierig für uns. Alleine dieses Jahr werden vermutlich 2000-3000 der 50,000 für das Perlfluss-Delta registrierten Firmen schließen."
Das Wall Street Journal berichtete sogar, dass die taiwanesische Vereinigung für elektronische Güter ihre Hersteller beim Aufbau neuer Produktionsstandorte, wie Vietnam, Indien, Indonesien und Malaysia unterstützt. Die Produktionskosten sind in diesen Ländern noch wesentlich günstiger als in China. Auch Unternehmen wie Hong Hai, der Foxconn, TPV und Compal Electronics angehören, planen eine Umstrukturierung ihrer Firmen auf dem chinesischen Festland. Momentan ist aber eher wahrscheinlich, dass einige Firmen ihre Produktionsstandorte weiter in das chinesische Inland verlegen werden, wo die Löhne noch nicht das Niveau der Ostküste haben.
Die Diskussion um das chinesische Lohnniveau und eine eventuelle Abwanderung einiger Firmen war bereits in der letzten Woche aufgekommen, als Honda durch eine anhaltende Reihe von Streiks in seinem Unternehmen gezwungen gewesen war, die Produktion auszusetzen. Laut Angaben des Unternehmens kam es durch die Streiks zu einem Gewinnverlust in Millionenhöhe.
Auch die Firma Foxconn war aufgrund einer anhaltenden Selbstmordserie im Unternehmen gezwungen gewesen, die Löhne drastisch anzuheben.
Quelle: China Daily
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