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29. 07. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Überschwemmungen

7000 Fässer mit Chemikalien landen in chinesischem Fluss

Rund 7000 Behälter, in denen sich unter anderem explosive Chemikalien befinden, wurden gestern in den Songhua-Fluss gespült. Laut Angaben der lokalen Behörden der Provinz Jilin in Nordostchina konnten bis gestern Abend nur 350 Fässer geborgen werden.

Der Unfall ereignete sich gestern Morgen um zehn Uhr. Eine Flut erfasste die am Ufer stehen Fässer und spülte sie den Fluss, der aufgrund der Regenfälle bereits über die Ufer getreten war.

Angaben der Regierung der Stadt Jilin heute zufolge befanden sich diese 7000 Behälter im Lagehaus der Xinyaqing Biochem Co. Ltd. 4000 davon seien leer und 2500 Behälter enthielten jeweils 170 Kilogramm Trimethylchlorosilane.

Trimethylchlorosilane ist eine farblose, brennbare Flüssigkeit, die stechend riecht. Kommt die Substanz mit Wasser in Berührung, entsteht Salzsäure.

Rettungskräfte gelang es mit Hilfe von Sperren, bis zum Abend 350 Fässer zu bergen.

Augenzeugen aus Jilin berichteten, gesehen zu haben, dass eine große Anzahl schwarzer und blauer Behälter auf dem Fluss entlang treibe. Sie erzählten zudem von einem "ungewöhnlichen" Geruch. In einigen Stadtteilen wurde das Leitungswasser für einige Stunden abgestellt. Die Nachricht des Unfalls sorgte in der gesamten Flussregion für Panik, das Trinkwasser in den Supermärkten war in wenigen Stunden ausverkauft.

Der Sprecher der regionalen Umweltschutzabteilung erklärte, man habe entlang des Flusses sieben Beobachtungsposten eingerichtet, welche die Wasserqualität ständig überprüften. Der PH-Wert der Proben sei bislang im Normalbereich. Man habe lediglich leichte Spuren von zwei Chemikalien gefunden, die in den Fässern enthalten waren. Allerdings machte der Sprecher keine Angaben, um welche Chemikalien es sich dabei handelte. Der Leiter der Umweltüberwachung in der Nachbarprovinz Heilongjiang versicherte gegenüber der Presse, bei einer nachweislichen Vergiftung des Wassers würde man umgehend reagieren. Bislang lägen aber keine Ergebnisse vor, die auf eine Kontamination schließen ließen.

Der 1900 Kilometer lange Songhua-Fluss ist der Hauptzufluss des Heilongjiang. Viele Städte beziehen aus dem Fluss ihr Trinkwasser. Bereits im November 2005 geriet er wegen einer Umweltkatastrophe in die Schlagzeilen. Damals explodierte eine Petrochemie-Anlage nah am Wasser. Benzol und Nitrobenzol verseuchten seinerzeit die gesamten Gewässer im Umland für eine längere Zeit. Das Leitungswasser der 3,8 Millionen Einwohner von Harbin musste als Folge für fünf Tage abgestellt werden.

Quelle: german.china.org.cn

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