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18. 08. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Devisenreserven

China lässt amerikanische Anleihen für europäische fallen

von Li Woke

China hat ihre US-Schatzanleihen im Juni für den zweiten Monat in Folge auf 843,7 Milliarden US-Dollar reduziert. Zugleich kaufte China aber im Juli spanische Staatsanleihen im Wert von 400 Millionen Euro, und Anfang August 1,73 Billionen Yen japanischer Schuldverschreibungen.

Die chinesische Regierung hat ihre US-Schatzanleihen im Juni für den zweiten Monat in Folge auf 843,7 Milliarden US-Dollar reduziert. Dieser Schritt soll das Portfolio diversifizieren, sagte das US-Finanzministerium am Montag.

Die jüngst veröffentlichte Zahl ist die niedrigste im vergangenen Jahr. Im Mai erreichte Chinas Bestand an langfristigen US-Schuldverschreibungen nach US-Angaben 867,7 Milliarden und im April 900 Milliarden Dollar.

China, der größte Besitzer von US-Staatsanleihen, hielt im Juli knapp zehn Prozent der insgesamt 8,18 Billionen amerikanischer Staatsanleihen. Japan hat den zweitgrößten Posten mit 803 Milliarden Dollar oder 9,8 Prozent, während es bei Großbritannien 362 Milliarden sind, sagte der US-Finanzminister.

Chinas Bestände an US-Schatzanleihen hatten sich in den letzten zwei Jahren verdoppelt. Im März 2007, vor der Finanzkrise, hielt Beijing 421,1 Milliarden Dollar in US-Staatsanleihen.

"Das Reduzieren der US-Staatsanleihen betrifft nur einen sehr kleinen Teil aller chinesischen Auslandsinvestitionen. Es sollte also nur als kleine Anpassung betrachtet werden", erklärte Zhao Xijun, stellvertretender Direktor der School of Finance an der Renmin Universität.

"US-Schuldverschreibungen zu verringern ist nur ein Schritt, um Investitionsrisiken zu diversifizieren, da China für sein Stand-Alone-Portfolio kritisiert worden ist", sagte Tan Yaling, Chef des China Forex Investment Research Institute. "Das ist einfach marktgerechtes Verhalten, weil der Dollar derzeit niedriger im Vergleich zum Euro und dem japanischen Yen war."

Im vergangenen Monat kaufte China spanische Staatsanleihen im Wert von 400 Millionen Euro (505 Millionen Dollar). Und Anfang dieses Monats, kaufte China 1,73 Billionen Yen (23 Milliarden Dollar) japanischer Schuldverschreibungen. Chinas Devisenreserven, die als die größten weltweit gelten, stiegen letztes Jahr um 453 Milliarden Dollar oder fast ein Viertel auf 2,4 Billionen Dollar.

Das Portfolio der chinesischen Devisenreserven ist zwar ein Staatsgeheimnis, die meisten Experten glauben jedoch, das der größte Anteil aus Dollars, Euros und japanischen Yen besteht. "Unsere Regierung kann nicht alle konkreten Zahlen enthüllen", sagte Tan vom China Forex Investment Research Institute.

"Wir sollten unsere massiven Devisenreserven besser nutzen, um stabilen und höhere Renditen zu erzielen", sagte Zhao. "Einerseits sollte die Zentralregierung inländischen Unternehmen helfen, im Ausland zu investieren, auf der anderen Seite sollte unsere Regierung mehr strategische Investitionen im Ausland tätigen, wie zum Beispiel finanzielle Hilfeleistungen."

In einem Bericht, den die Global Credit Rating Dagong, eine inländische Rating-Agentur, letzten Monat veröffentlichte, wurden US-Schulden mit AA bewertet, niedriger als die Bestnote AAA der Firma. Washington braucht offenbar enorm viel Geld, um seine Staatsschulden zu finanzieren, und gibt daher immer mehr Anleihen aus. Dagong warnte Washington bereits vor möglichen Problemen damit, mehr Dollaranleihen zu verkaufen, wenn es die finanziellen Risiken der USA außer Kontrolle geraten ließe.

Quelle: Global Times

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