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05. 09. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Währung

Stabiler Yuan hilft bei Internationalisierung

Schlagwörter: Yuan Dollar Ronald McKinnon

Ein stabiler Yuan werde Chinas Versuche, seine Währung zu internationalisieren, besser unterstützen als ein flexibler. Druck aus dem Ausland für eine zügigere Aufwertung des Yuan sei "kontraproduktiv", sagte Ronald McKinnon, Professor für Internationale Wirtschaftswissenschaften an der Universität Stanford.

Die chinesische Währung sollte im kommenden Jahr in den Korb der Sonderziehungsrechte des Internationalen Währungsfonds (IWF) aufgenommen werden, weil ihre wirtschaftliche Schlagkraft steige, sagte der Nobelpreisträger Robert Mundell. China sollte die Internationalisierung des Yuan fortsetzen, sagte McKinnon in einem Schriftstück, das während einer hochrangigen internationalen Finanzkonferenz in Changchun vorgestellt wurde.

"Mit einem stabilen Wechselkurs zwischen Yuan und Dollar wären Ausländer eher bereit, bei chinesischen Banken Kredite in Yuan aufzunehmen oder sogar Anleihen in Yuan in Shanghai herauszugeben."

"Sie werden aber davon absehen, wenn sie einen Anstieg des Yuan erwarten", sagte McKinnon der Tageszeitung China Daily am Rande des Treffens. "Es wäre eine Katastrophe für sie, wenn sie Kredite in Yuan aufnähmen und der Yuan anschließend stiege", weil sie dann mehr zurückzahlen müssten als sie ausgeliehen haben.

Er sagte weiterhin, dass der Wechselkurs des Yuan nicht der Grund für das Handelsdefizit zwischen China und den USA sei – ein Behauptung, die oft von US-Politikern und Medien für eine Kritik an China genutzt wird.

McKinnon nannte dies einen "wirtschaftlichen Trugschluss". Die Amerikaner denken, dass das amerikanische Handelsdefizit schrumpft, wenn der Yuan steigt, doch das ist falsch.“

Wenn der Yuan gegenüber dem Dollar stark an Wert zunimmt, sähen potentielle Investoren China als einen teureren Investitionsort an, sagte er.

"Dies könnte zu einem kleinen Investmenthoch in den USA und zu einem großen Sprung in Chinas Investmentbranche führen", sagte er. "Insgesamt würden die investitionsgetriebenen Ausgaben in China abnehmen, die Wirtschaft schrumpfen und Chinas Importe zurückgehen", was zu einem größeren Handelsüberschuss führen würde.

Der Nobelpreisgewinner Robert Mundell, der ebenfalls die Konferenz in Changchun besuchte, sagte, dass der Yuan aufgrund der immer wichtigeren Rolle Chinas in der Weltwirtschaft in den Korb der Sonderziehungsrechte des IWF aufgenommen werden sollte.

"China sollte bei der Neubewertung im nächsten Jahr zu den Sonderziehungsrechten hinzugefügt werden. Im Korb sollten fünf Währungen sein, und China sollte dasselbe Gewicht wie das Britische Pfund haben", sagte Mundell, der auch Wirtschaftsprofessor an der University of Columbia in den USA ist.

Im zweiten Schritt sollte der IWF bei der nächsten Neubewertungsrunde im Jahr 2016 die Erhöhung von Chinas Anteil gemäß seiner Bedeutung in der Weltwirtschaft erwägen, sagte er.

Der IWF wird im nächsten Jahr die Zusammensetzung der Sonderziehungsrechte neu festlegen. Dieser Schritt findet alle fünf Jahre statt, um sicher zu stellen, dass sie die relative Bedeutung der wichtigsten Währungen im weltweiten Handels- und Finanzsystem widerspiegeln.

Der Wert der Sonderziehungsrechte, ein System, das vom IWF im Jahr 1969 geschaffen wurde, um die offiziellen Reserven seiner Mitgliedsländer zu ergänzen, basiert derzeit auf einem Korb von vier internationalen Währungen. Der Dollar hat einen Anteil von 44 Prozent, der Euro 34 Prozent, der japanische Yen und der britische Pfund Sterling je 11 Prozent.

"China sollte eine Führungsrolle im Internationalen Währungssystem einnehmen, denn die Welt nach der Krise wird eine andere sein als davor", sagte er.

Mundell sagte, die Weltwirtschaft könne nach der Finanzkrise 2008 eine weitere Krise in der Realwirtschaft erleben. "Es wird keine Depression sein, aber ein sehr langer Zeitraum geringen Wachstums, ohne irgend etwas, was zu einem weltweiten Boom führen könnte", sagte er.

Quelle: China Daily

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