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16. 09. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Umwelt

Asche aus Kohlekraftwerken ist für enorme Umweltverschmutzungen verantwortlich

Schlagwörter: Kohleasche , Industrieabfall

In China ist vieles groß und so auch der Kohlekonsum. Laut der neuesten Greenpeace-Studie ist die Kohleasche in China zum Industrieabfall Nummer eins geworden. Der Ascheausstoß ist so enorm, dass er alle zwei ein halb Minuten ein Olympiaschwimmbecken füllen würde.

Nirgends wird so viel Kohle verbraucht wie in China. 70 Prozent seiner Energie bezieht China noch immer Kohle, geliefert wird ihm diesen von seinen rund 1,400 Kohlekraftwerken. Die Kraftwerke produzieren aber nicht nur Energie, sondern auch 375 Millionen Tonnen Asche pro Jahr, diese enthalten 25.000 Tonnen Schwermetallen. Das sind sind zwei ein halb mal so viele wie noch 2002.

"Vier Tonnen verbrannter Kohle produzieren eine Tonne Kohleasche", sagt Yang Ailun, Klimaaktivist bei Greenpeace. "Die Asche zerfrisst Chinas eh schon karge Landschaft und verschmutzt seine knappen Wasserreserven.", erklärt Yang weiter.

Im Jahr 2009 verbrauchte China mehr als drei Milliarden Tonnen Kohle, mehr als die Hälfte davon wurde zur Elektrizitätsgewinnung verwendet.

Greenpeace besichtigte 14 Kohlekraftwerke und stellte dabei fest, dass das Hauptproblem die Entsorgung der Asche ist. Theoretisch könnten etwa 60 Prozent der alten Asche wiederverwendet werden, so zum Beispiel zur Ziegelherstellung, tatsächlich werden aber nur etwa 30 Prozent wiederverwendet. Bei den besichtigten Werken wurde die Asche zumeist so deponiert, dass die Entsorgung ein erhebliches Risiko für Wasser und Luft enthielt und sich auf diese Weise leicht auch auf andere Bereiche übertragen konnte.

Kraftwerke sollen mehr als 500 Meter von der nächsten Wohnsiedlung entfernt sein, die Betreiber halten aber noch nicht einmal diesen geringen Mindestabstand ein. Kalte Asche kann sich bei Wind über eine Fläche von 150,000 Quadratmetern verteilen. Greenpeace berichtet, dass in einigen der Pflanzen in der Nähe der Kohlekraftwerke mehr als 20 verschiedene Sorten giftiger Substanzen enthalten waren, darunter Blei, Quecksilber und Arsen.

Die Sicherheitsvorkehrungen in den Anlagen sind im allgemeinen unzureichend und die Asche kann sich ungehindert verbreiten. In vielen Provinzen hat das Grundwasser, durch die in der Asche enthaltenen Schwermetalle bereits ernsthaften Schaden genommen. So enthalten die Flüsse in der Nähe der Douhe Anlage, Provinz Hebei, Spuren von Fluoriden, der Prozentsatz liegt 233 mal über dem chinesischen Richtwert. Auch die Nitratbelastung des Grundwassers liegt 36 Prozent über dem zulässigen Höchstwert für Trinkwasser in China. Bei Kühen in der Umgebung konnten die Nitrate in der Milch nachgewiesen werden

Viel unternehmen können die lokalen Behörden gegen die Umweltverschmutzer aber nicht, Gegenwärtig sind nur Abmahnung vorgesehen - Geldstrafen dürfen nicht erhoben werden. Die Abmahnungen haben bis jetzt keinen Erfolg gezeigt, wie die Verschmutzung durch die Kohlekraftwerke beweist. Greenpeace fordert die chinesische Regierung daher auf, höhere Standards auch wirklich umzusetzen. Langfristig gibt kann es aber nur eine Lösung geben und die heißt: Weg von der Kohle! Wurde denn nicht schon genug zerstört?

Quelle: China Daily

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