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20. 09. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Drei-Schluchten-Staudamm

Die Umsiedelung und ihre sozialen Folgen

Schlagwörter: Drei-Schluchten-Staudamm,Umsiedlung

Mindestens 1,39 Millionen Menschen mussten aus ihren Häusern in der Nähe des Drei-Schluchten-Staudamms ausziehen. Die Umsiedlung ist offiziell fast abgeschlossen, jedoch wurden viele soziale Probleme nicht gelöst.

Der Drei-Schluchten-Staudamm, der den Jangtse in Yichang in der Provinz Hubei quert, wurde zur dauerhaften Ableitung von Hochwasser und zur Stromerzeugung gebaut. Die bereits 18 Jahre andauernde Zwangsumsiedlung von Anwohnern beeinflusste das Leben von Menschen in mehr als 20 Regionen in Chongqing und der Provinz Hubei.

Viele sind unglücklich

Probleme treten jedoch noch während und nach der Umsiedlung auf, weil viele Menschen zur Umsiedlung gezwungen wurden und mit ihrem neuen Zuhause nicht glücklich sind. Tan Xiwei, stellvertretender Bürgermeister von Chongqing, sagte im März gegenüber China News Service, dass 6000 Umgesiedelte wieder in ihre alten Häuser zurückgekehrt seien.

"Diese Menschen haben entweder Heimweh oder gemerkt, dass sie nicht in ihre neue Umgebung passen. Die Regierung hat es sich zur obersten Aufgabe gemacht, ihnen ein komfortables neues Zuhause zu bieten. Dazu gehören Maßnahmen wie die Erhöhung der Nutzfläche pro Kopf für neue Umsiedler," sagte Tan.

Lokalregierungen setzen Vorgaben aus Beijing nicht um

Chinas Regierung ist bekannt dafür, Großprojekte zu initialisieren, mit denen sich das ganze Volk identifizieren kann, wie der Bau des "Dreischluchten Staudamms" oder die Eisenbahnstrecke nach Tibet. Solche Projekte stehen für die Wandlung Chinas in einen modernen Industriestaat. Doch trotz der Realisierung solcher Großprojekte werden zentrale Gesetze und Richtlinien auf lokaler Ebene oft nicht oder nur unzureichend umgesetzt. Zhou Hanhua, Vorsitzender der Departements für Verfassungsrecht der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften, meint: "Es ist nicht ungewöhnlich zu sehen, wie die Lokalregierungen dabei scheitern, Gesetze aus Beijing umzusetzen."

Der chinesische Staatsrat veröffentlichte im Jahr 1993 Regelungen für die Neuansiedlung, die vorsahen, dass Umsiedler angemessen behandelt werden sollten. Die Zentralregierung hatte 600 Millionen Yuan (68 Millionen Euro) bereitgestellt, um 300.000 Umsiedler für neue Arbeitsplätze umzuschulen und Bildungsangebote für 40.000 Umsiedlerkinder zu unterstützen.

Ein bedeutendes Problem für die Betroffenen sind auch Kompensationen. "Die lokale Regierung versprach uns Land und ein Haus, doch das ist immer noch nicht erfüllt worden", sagte ein Migrant in der Provinz Hubei der Zeitung China Weekly.

"Obwohl das Umsiedlungsprojekt offiziell fast abgeschlossen ist, gibt es noch viel zu tun.

Lokale nachhaltige Entwicklung und soziale Stabilität sowie den Umsiedlern ein glückliches Leben zu ermöglichen ist leichter gesagt als getan," sagte Feng Yujun, Professor an der Renmin Universität in Beijing, der Global Times am Samstag.

Quelle: german.china.org.cn

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