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13. 10. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die Vergreisung der chinesischen Gesellschaft nimmt langsam dramatische Züge an. Jetzt wollen fünf chinesische Provinzen dagegen vorgehen und führen die Zwei-Kind-Familie ein. Ob das Problem hiermit gelöst werden kann, bleibt fraglich.
China plant seine strikte Familienpolitik etwas zu lockern. Ab nächstem Jahr soll es in fünf Provinzen möglich sein, noch ein zweites Kind zu bekommen.
Das neue Gesetz sieht vor, dass die Familien noch ein zweites Kind bekommen dürfen, in denen einer der beiden Ehepartner ein Einzelkind ist. Die Provinzen, welche diese neue Regelung einführen wollen sind Heilongjiang, Jilin, Liaoning, Jiangsu und Zhejiang. In diesen Provinzen ist die Geburtenrate besonders niedrig, wie He Yafu, Demograph, erklärt.
Diese Schritt ist ein entscheidender Eingriff in Chinas strikte Ein-Kind-Politik. Man geht davon aus, dass durch die Ein-Kind-Politik in den letzten 30 Jahren 400 Millionen Geburten verhindert wurden. Trotzdem glaubt man in der Behörde für Bevölkerungsplanung nicht, dass die neue Regelung schnell eine Entspannung für Chinas immense Gesellschaftsvergreisung bringen wird.
Ein Grund hierfür ist, dass viele junge Paare in der Stadt kein zweites Kind wollen. Auf dem Land sind die Gesetze schon seit vielen Jahren nicht mehr so strikt und viele Familien haben hier bereits ein zweites Kind. Die Strafe für ein weiteres Kind kann bis zu 100.000 Yuan betragen.
In den einzelnen Provinzen sagten allerdings viele der lokalen Beamten, dass sie noch nichts von der Regelung gehört hätten. Momentan würde man über solche eine Regelungen nur spekulieren.
Für das Jahr 2033 erwartet man in China 1,65 Milliarden Menschen, ohne die strikte Geburtenkontrolle wäre diese Zahl wohl noch weit höher ausgefallen. Doch die geringe Geburtenrate hat zu einem massiven demographischen Ungleichgewicht geführt. Die Bevölkerung veraltet, die wenigen Jungen können die vielen Alten nicht mehr versorgen.
Die Zahl der über 60-jährigen lag letztes Jahr bei 167 Millionen, das sind 12,5 Prozent der Gesamtbevölkerung. Für das Jahr 2015 rechnet man hier mit 200 Millionen. Gleichzeitig geht man aber davon aus, dass der Anteil der arbeitenden Bevölkerung in China, jetzt noch 19 Prozent der Gesamtbevölkerung, ab 2025 jedes Jahr um 10 Millionen Menschen sinken wird.
Ein weiteres Problem ist das verschobene Geschlechterverhältnis, für das ebenfalls die Geburtenkontrolle verantwortlich gemacht wird. Auf 119 Männer kommen gerade einmal 100 Frauen. Ein Sohn wurde in vielen Familien jahrelang bevorzugt, erwartete eine Frau ein Mädchen, ließ sie oftmals abtreiben.
Dieses Ungleichgewicht wird vermutlich im Jahr 2020 dazu führen, dass 24 Millionen heiratsfähiger Männer keine Frau finden werden, wie ein Bericht der chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften Belegt.
Quelle: Shanghai Daily
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