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15. 10. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Yuan-Aufwertung

Chinas Devisenreserven erreichen Rekordhoch

Schlagwörter: Devisenreserven, China

Chinas Devisenreserven haben im dritten Quartal ein Rekordhoch von 2,65 Billionen US-Dollar erreicht. Dies könnte einige Länder dazu veranlassen, China zu drängen, eine Yuan-Aufwertung zu beschleunigen, meinen Experten.

Chinas Devisenreserven, die weltgrößten, sind im dritten Quartal um 194 Milliarden US-Dollar gestiegen und haben damit ein Rekordhoch von 2,65 Billionen US-Dollar erreicht, was einige Länder wahrscheinlich dazu nutzen werden, China zu drängen, eine Yuan-Aufwertung zu beschleunigen, meinen Ökonomen. Doch Experten meinen auch, dass die Yuan-Aufwertung dazu führen werde, dass der Realwert der Devisenreserven des Landes sinke. Politiker müssen ein Gleichgewicht zwischen den beiden Positionen finden.

Die Gesamtreserven des Landes stiegen um 16,5 Prozent im Jahresvergleich, wie am Mittwoch von der Chinesischen Volksbank, der Zentralbank des Landes, veröffentlichte Zahlen belegen. "Die Reserven werden zu wachsendem Druck aus dem Ausland für eine schnellere Neubewertung des Yuan führen", so Sun Shijian, Ökonom an der Fudan-Universität in Shanghai. Das US-Repräsentantenhaus hat einen Entwurf gebilligt, der die Regierung dazu ermächtigt, Strafmaßnahmen einzuleiten, wenn sich herausstellt, dass andere Länder, einschließlich China, eine unterbewertete Währung nutzen, um ihren Handel mit den USA zu begünstigen.

Der Yuan ist seit Juli 2005 um 23 Prozent und seit dem 19. Juni 2010 um über 2,2 Prozent gestiegen, als China versprochen hatte, die Währung des Landes flexibler zu machen. Doch der Anstieg scheint für die Regierungen einiger Länder zu gering auszufallen, so dass diese China weiter aufrufen, den Yuan mehr und schneller aufzuwerten. "Devisenraten müssen nicht unbedingt direkt an den Wert des Yuan gekoppelt sein", so Zhuang Jian, Ökonom bei der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) in China. "China hat gesteigerte Importe, was helfen würde, seine internationalen Zahlungen wieder ins Gleichgewicht zu bringen."

Hochrangige chinesische Beamte, darunter der Vize-Direktor der Zentralbank, Yi Gang, haben versprochen, das Verhältnis zwischen dem Handelsgleichgewicht und dem BIP von den derzeitigen sechs Prozent auf vier Prozent zu reduzieren. Chinas Handelsüberschuss hat sich im September auf 16,9 Milliarden US-Dollar verringert – der geringste Wert der vergangenen Monate – weil das Importwachstum das Exportwachstum überholt hat.

Sun warnte außerdem, dass die Yuan-Aufwertung den Wert der massiven Devisenreserven in Gefahr bringe, weil sie dazu führen werde, dass die Devisenreserven in Bezug auf den Dollar schrumpfen werden. "Die USA versuchen in gewissem Sinne, ihre Schulden an China zu reduzieren, indem sie China unter Druck setzen, die Währung aufzuwerten", so er. "China muss Strategien entwickeln, um seine Reserven geschickter zu nutzen."

Von der Zentralbank hieß es außerdem, dass chinesische Banken im September einen Nettowert von 595,5 Milliarden Yuan in neuen Yuan-angegebenen Krediten aufgewendet hätten, im Vergleich zu 545 Milliarden Yuan im August. "Der Druck auf die Politiker durch die steigende Liquidität bleibt bestehen", so Zhuang von der ADB. China hat vor kurzem beschlossen, die Anforderungen für Reserven vorübergehend zu erhöhen. Die Maßnahme deutet darauf hin, dass die Politiker über die Liquidität besorgt sind", so Sun.

Doch der düstere Ausblick der Wirtschaft des Westens wird wahrscheinlich weitere einschränkende Maßnahmen von China begrenzen, so Ökonom Matt Robinson von Moody's Analytics. "Ein schwaches Wachstum des US-Arbeitsmarktes und finanzielle Einschränkung in Europa werden die kurzfristige Konsumentennachfrage nach chinesischen Exporten dämpfen." Moody's Analytics erwartet keine scharfen Maßnahmen von Behörden in den letzten Monaten dieses Jahres. "Die Regierung wird stattdessen versuchen, ein Gleichgewicht zwischen der Isolierung der chinesischen Wirtschaft von den globalen Schwachstellen und der Erholung des chinesischen Immobilienmarktes herzustellen", so Robinson.

Quelle: China Daily

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