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18. 10. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Entwicklung

Ohne Reduzierung der Kluft zwischen Arm und Reich kein "Xiaokang"

Schlagwörter: 12. Fünfjahresplan

Chinesische Spitzenpolitiker suchen auf der derzeitigen Fünften Plenarsitzung des 17. Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas nach Wegen, um das Wirtschaftswachstum auf einen nachhaltigeren Weg zu bringen und die größer werdende Einkommenskluft anzugehen.

Auf der viertägigen Sitzung, die am Freitag begann, sollen die wichtigsten Teile des 12. Fünfjahresplans für 2011 bis 2015 festgelegt werden. Präsident Hu Jintao hatte erklärt, man müsse ein "gerechtes Wachstum" erreichen und die Konsumentennachfrage steigern, um das BIP-Wachstum zu unterstützen.

Experten meinen, dass dies kein leichtes Unterfangen für eine Wirtschaft sei, die durch billige Arbeitskräfte und starke Exporte gewachsen sei. Gleichzeitig brauchen Arbeiter und Bauern höhere Löhne, bessere Sozialleistungen und mehr erschwingliche Wohnungen, und sie haben höhere Anforderungen an die Regierung, dies zu leisten. "Die kommenden fünf Jahre werden eine entscheidende Zeit für den Wandel zu einer wissenschaftlicheren Entwicklung sein", so Hu Angang, Leiter des Zentrums für China-Studien, einer politischen Expertengruppe der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und der Tsinghua-Universität, gegenüber China Daily. Hu sagte ganz offen, Chinas derzeitige Entwicklung sei nicht nachhaltig und müsse geändert werden.

Weit oben auf der Problemliste sind der "enorme Energieverbrauch, der Export orientierte Handel, die ungleiche Einkommensverteilung und die niedrige Beschäftigungsrate". Das Konzept des "gerechten Wachstums", das Präsident Hu erwähnt hat, hat recht viele Spekulationen über Politiker und die Anpassung ihrer Perspektive zu Entwicklungsangelegenheiten entfacht. Hu selbst erklärte, der Begriff bedeute, die Nutzen der Wirtschaftsentwicklung unter den verschiedenen Ländern, Regionen und Menschen für eine ausgeglichenere Wirtschaft und für den sozialen Fortschritt zu verbreiten. Für China konkret bedeute das, allen Chinesen zu ermöglichen, einen höheren Lebensstandard zu genießen, indem ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum angestrebt wird.

Doch Experten meinen, all dies bedeute eine vollständige Umänderung der Entwicklungsstruktur des Landes. Die größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich in dem bevölkerungsreichsten Land der Welt beziehungsweise der weltweit zweitgrößten Wirtschaft ist offenbar ein Hindernis auf dem Weg zu dem, was man in China "xiaokang" nennt – eine Gesellschaft mit "moderatem Wohlstand".

Und dies bringt wahre Herausforderungen für die chinesischen Spitzenpolitiker, da die kommenden fünf Jahre entscheidend für eine Xiaokang-Gesellschaft sind. "Das Wirtschaftswachstum in den kommenden fünf Jahren wird kein Problem sein“, meint Professor Ding Yuanzhu, stellvertretender Leiter der Abteilung für polische Beratung bei der Chinesischen Akademie für Regierungsführung. "Die Sache ist die, dass das Land seine Wirtschaftsentwicklungsmethode wie auch seine soziale Entwicklung, den Lebensstandard, den Umweltschutz und die Energieeffizienz ändern muss, wenn es eine Xiaokang-Gesellschaft will."

Das Konzept Xiaokang kommt von dem verstorbenen chinesischen Staatsleiter Deng Xiaoping Ende der 1970er Jahre und Anfang der 1980er Jahre, während er am Entwurf für die Entwicklung des Landes gearbeitet hat. Das derzeitige Ziel der Regierung für 2020 ist es, sicherzustellen, dass Xiaokang überall im Land erreicht wird und dass die Menschen gut situiert sind, und zwar ähnlich wie in den Industrieländern im Westen.

Trotz des zunehmenden Wohlstands in den Städten, gibt es mehrere zehn Millionen Chinesen, die immer noch in Armut in ländlichen Gegenden leben, insbesondere im großen westlichen Teil des Landes. Es besteht eine riesige Kluft zwischen diesem Gebiet und den wohlhabenden Küstengebieten Chinas. "Die Investitionen in die ländliche Infrastruktur sind inadäquat. Die wirtschaftliche Grundlage dort ist schwach, auch die Gesundheitsleistungen", so Xiong Tingwei, KPC-Beamtin im abgelegenen Kreis Maguan in der Provinz Yunnan. Sie hofft, dass die Zentralregierung in den kommenden fünf Jahren die ärmeren Teile Westchinas stärker unterstütze.

"Wenn China eine Xiaokang-Gesellschaft aufbauen will, dann braucht das Land dringend Xiaokang für die ländlichen Gebiete und die Bauern. Der Schlüssel ist es, das Einkommen der Menschen in den ländlichen Gebiete zu verbessern und ihnen volle Sozialleistungen zu bieten", so Wang Xiaoguang, Forscher an der Chinesischen Akademie für Regierungsführung.

Quelle: China Daily

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