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21. 10. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Gewässer und Schwermetalle

WWF warnt vor schlechter Wasserqualität in China

Schlagwörter: Wasserqualität WWF China

Am Mittwoch erklärten der WWF und das chinesische Ministerium für Wasserressourcen, dass die Wasserqualität mangelhaft sei und die Menschen in den umliegenden Gebieten gefährde. 30 Prozent aller Flüsse und Seen sind betroffen, das sind 320 Millionen Menschen in ihren Einzugsgebieten.

Die Wasserqualität in den ländlichen Gebieten ist mangelhaft und gefährdet die Anwohner, die auf dieses Wasser angewiesen sind, erklärten das Ministerium für Wasserressourcen und der WWF (World Wide Fund for Nature) in ihrem Bericht vom Mittwoch.

Die schlechte Wasserqualität von natürlichen Wasserressourcen und die massive Umweltverschmutzung gefährden die Trinkwasserversorgung eines Großteils der Landbevölkerung. Die meisten Wasserressourcen auf dem chinesischen Land weisen hohe Anteile an Schwermetallen wie Arsen, Fluorid und Eisen auf. Besonders Besorgnis erregend seien die radioaktiven Elemente, die im Wasser nachgewiesen werden konnten, hieß es im Bericht.

Die zunehmende Wasserverschmutzung sei das Ergebnis einer steigenden Anzahl an Industrieunfällen, veralteten Abwassersystemen und einer Übernutzung von Pestiziden und chemischen Düngemitteln. Die industrielle Verschmutzung ist verantwortlich für die Ablagerung von Schwermetallen und Nitraten in landwirtschaftlichen Gebieten, dies trägt zur Eutrophierung bei. Ein Prozess in welchem eine hohe Versorgung mit Mineralien zu einem unkontrollierten Pflanzenwachstum führt, welches dem Wasser hohe Mengen an Sauerstoff entziehen und das Leben für andere Wasserlebewesen und Mikroorganismen unmöglich macht.

"Es ist eine Herausforderung für uns, die Sicherheit des Trinkwassers auf dem Land zu garantieren, besonders wenn die Industrieproduktion sich immer mehr von den Städten aufs Land verlagert.", sagte Ni Wenjin, Stellvertretender Leiter der Abteilung für ländliche Wasserversorgung und Mitautor des Berichtes.

Mehr als 320 Millionen Menschen leben in den betroffenen Gebieten und tranken 2005 von dem ungesunden Wasser. 70 Prozent dieser Menschen haben Zugang zu schlechtem bis ungesundem Trinkwasser, 30 Prozent müssen sogar mit verunreinigtem Trinkwasser leben.

"Mehr als 33 Prozent der Seen und Flüsse sind verschmutzt, mehr als 55 Prozent der Ökosysteme in diesen Gewässern wurden beschädigt.", sagte Zhu Chunquan, WWF Direktor für Umweltschutz in China, auf der Pressekonferenz.

Die Industrieunfälle in China, bei denen Wasser verschmutzt wird, scheinen wirklich nicht abzureißen. So reiht sich auch der Unfall der Zijinshan Minengesellschaft vor einigen Monaten in diese traurige Liste ein. Durch eine veraltete Abwasserfilteranlage waren hier viele Tonnen Schwermetalle in den Tingjiang-Fluss gelangt.

Im August 2009 waren 1.300 Kinder positiv auf Blei in ihrem Blut getestet worden. Verursacht wurde das ganze durch die Dongling Hüttenwerke Co. Ltd in Fengxiang.

Im Juli 2009 erkrankten 500 Dörfler, zwei Menschen starben als Ergebnis einer Kadmiumvergiftung. Große Mengen an Schwermetallen waren hier im Liuyang Fluss und umliegenden Gebieten durch die Xianghe Chemiewerke entsorgt worden.

Von 2006 bis 2010 wurden 22 Milliarden Yuan in die Wassersicherheit investiert. Das sind umgerechnet knappe 3,2 Milliarden US-Dollar. Bei den Mengen an Verschmutzung wird man wohl noch einiges mehr investieren müssen.

Quelle: german.china.org.cn

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