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31. 10. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Währungspolitik

China will Yuan um drei bis fünf Prozent pro Jahr aufwerten

Schlagwörter: Aufwertung, Yuan, China, US, Handelssanktion

China könne eine Aufwertung des Yuan von drei bis fünf Prozent pro Jahr verkraften, sagte Li Daokui, Berater der chinesischen Zentralbank, am Freitag. Allerdings äußerte er sich besorgt, dass der US-Senat einer Handelssanktion zustimmen könne. Sie würde den Druck für eine schnellere Aufwertung des Yuan erhöhen.

"Basierend auf historischen Erfahrungen kann China eine Aufwertung des Yuan von drei bis fünf Prozent verkraften", sagte Li während eines Forums.

Allerdings solle sich das Aufwertungstempo an heimischen Faktoren orientieren und nicht an Druck aus dem Ausland, sagte Li. "Der Yuan sollte kontrolliert und schrittweise zu steigen, so das Chinas Exporteure nicht in Konkurs gehen", sagte er.

Der Referenzzinssatz der chinesischen Währung wurde bei 6,6908 am Freitag festgelegt, nachdem er bereits 2,1 Prozent gegenüber dem Wert des Dollars Mitte Juni gestiegen war. Im Juni löste China die Anbindung an den Dollar und verpflichtete sich zur stärkeren Währungsflexibilität.

"China hat seinen guten Willen in Währungsfragen gezeigt und bewegt sich in die richtige Richtung. China und die USA müssen mehr über echte, für bilaterale Beziehungen bedeutende Probleme reden", sagte Muhtar Kent, Vorsitzender des US-China Business Council.

Kent zufolge könne niemand wegen geldpolitischen Fragen auf ein anderes Land Druck ausüben.

"Künftig könnte das Tempo der Aufwertung über unseren Erwartungen liegen", sagte Yuan Gangming, Ökonom an der Universität Tsinghua am Freitag. Der Yuan solle nicht mehr als fünf Prozent pro Jahr aufgewertet werden.

China stand unter großem Druck, seine Währung zu erhöhen. Einige Länder, angeführt von den USA, machen den "unterbewerteten" Yuan und den Leistungsbilanzüberschuss des Landes für Ungleichgewichte des Welthandels und der Weltwirtschaft verantwortlich.

Bei dem Treffen der G20-Finanzminister und Notenbankchefs am 22. und 23. Oktober schlugen die USA vor, den Handelsüberschuss beziehungsweise das Handelsdefizit eines Landes auf vier Prozent des Bruttoinlandsproduktes zu begrenzen. Länder mit Handelsüberschüssen, wie Deutschland und Japan, sind von dem Vorschlag jedoch nicht begeistert.

Saudi-Arabien, Deutschland, Russland und China haben alle Überschüsse von mehr als vier Prozent, während die Türkei und Südafrika größere Defizite haben, berichtete der Internationale Währungsfonds.

"China könnte in drei Jahren seine Wirtschaftsstruktur inhaltlich verändern und seine Abhängigkeit von der externen Nachfrage erheblich verringern", sagte Li.

Li sagte, Chinas Verhältnis von Handelsüberschuss zum Bruttoinlandsprodukt sinke wahrscheinlich auf unter fünf Prozent in diesem Jahr. Vor der Krise waren es zehn Prozent.

Li, Professor an der Universität Tsinghua, sagte, eine ganze Reihe von politischen Ereignissen in den USA im Vorfeld des G20-Gipfels in Seoul könnten die Tagesordnung verkomplizieren. Dabei spielte er auf die amerikanischen Kongresswahlen und die für November erwartete Abstimmung im Senat über einen vom Repräsentantenhaus bereits genehmigten Gesetzentwurf gegen Handelspartner mit "unterbewerteten" Währungen an.

Quelle: China Daily

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