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02. 11. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Verteilung von Wohlstand

Etwa ein Viertel der Arbeitnehmer bekam seit fünf Jahren keine Lohnerhöhung

Schlagwörter: Gehaltserhöhung, Arbeitnehmer, China, steuer, Einkommen

Trotz einem rasend ansteigenden BIP haben 23,4 Prozent aller chinesischen Arbeitnehmer seit mindestens fünf Jahren keine Gehaltserhöhung erhalten, besagt eine Studie der Chinesischen Hauptgewerkschaft.

Laut Berichten in chinesischen Staatsmedien haben verschiedene Regionen des Landes in diesem Jahr ihren lokalen Mindestlohn angehoben. Die meisten von ihnen haben den Mindestlohn angeblich um zehn Prozent erhöht. Dennoch beschweren sich viele Menschen immer noch darüber, dass sie keine deutliche Gehaltserhöhung erhalten, berichtet die People’s Daily.

Chen Jing sagte gegenüber der Zeitung, dass sie vor sechs Jahren als eine Arbeiterin der Anfangsstufe ein Monatsgehalt von 3000 Yuan (etwa 326 Euro) erhielt. Sie ist inzwischen zwar zum Manager befördert worden, verdient aber derzeit nur 4000 Yuan (etwa 435 Euro) pro Monat. "Es ist sehr stressig, in der Stadt zu leben. Das Wachstum des Einkommens ist viel niedriger als das der Preiseerhöhungen", klagt sie.

Su Hainan, ein stellvertretender Vorsitzender des chinesischen Verbandes für Arbeitslehre, sagte der Global Times, das Fehlen eines gerechten Mechanismus für die Lohnverteilung in vielen Unternehmen hätte dazu geführt, dass die Gehälter der Arbeitnehmer in vielen Jahren nicht erhöht wurden.

Nicht nur das langsame Gehaltswachstum, sondern auch die große Kluft zwischen verschiedenen sozialen Gruppen sorgt für Unzufriedenheit in China. Der Gewerkschaft zufolge zeigt eine Befragung, dass die Arbeitnehmer in Chinas Monopolbranchen wie der Tabakindustrie sogar etwa 55 Prozent aller Löhne Chinas erhalten. Jedoch arbeiten nur acht Prozent aller chinesischen Arbeitnehmer in diesen Branchen.

Viele Menschen der mittleren Einkommensklasse hoffen, dass die Regierung die Einkommensteuer für sie verringen kann, so dass ihnen mehr von ihrem Lohn übrig bleibt, wie People's Daily am Montag berichtete.

Zhang Jian, 37, ein Assistenzprofessor an einer Universität Südchinas, verdient heute 8000 Yuan (etwa 870 Euro) pro Monat. Er sagte der Zeitung, er zahle davon ungefähr 1000 Yuan (etwa 109 Euro) Steuern. Er meint, die Regierung solle die Steuerquote für die Arbeiter mit mittlerem Einkommen senken, um deren finanzielle Belastungen (Kindererziehung, Wohnungs-, Autokauf etc.) zu mildern.

Laut der Statistik des Fianzministeriums betrugen die nationalen Steuereinnahmen in der ersten Jahreshälfte 4334.98 Milliarden Yuan, ein Plus von 27,6% im Vergleich zum selben Zeitraum letzten Jahres. Die Wachstumsrate des Fiskus ist demnach nicht nur höher als die des Lohnes, sondern auch höher als die des chinesischen BIP.

Daten zeigen auch, dass die Einkommensverteilung auf Regierung, Unternehmen und Bevölkerung vor dreißig Jahren, also zu Beginn der Reform- und Öffnungspolitik, im Verhältnis 24:20:56 betrug, während sie heute offiziell 33:30:37 ist.

Seit bereits dreißig Jahren träumen die Chinesen vom xiaokang, dem bescheidenen Wohlstand für viele. Der zwölfte Fünfjahresplan Chinas bis 2015 verspricht, das Einkommen der Bevölkerung großzügig zu erhöhen. Chinas Arbeitnehmern bleibt nur zu hoffen, dass es diesmal klappt.

Quelle: german.china.org.cn

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