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07. 12. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Außenhandel

Kommentar: Die Wahrheit hinter Chinas Handelsbilanzüberschuss mit den USA

Schlagwörter: Handelsbilanzüberschuss, USA

Die Volksrepublik weist einen enormen Handelsbilanzüberschuss im Handel mit den USA auf. Dennoch bleibt wenig in den Taschen der Arbeiter: Den größten Teil des Gewinns sacken die produzierenden US-Konzerne ein.

Mit jedem iPod-Player, der in China montiert und in den USA zu einem Preis von 299 US-Dollar (225,58 Euro) verkauft wird, verdient die Konzernzentrale in den USA 163 US-Dollar (122,96 Euro) und die chinesischen Arbeiter erhalten nur 4 US-Dollar (3,02 Euro). Aber jeder iPod-Player trägt 150 US-Dollar (113,16 Euro) zu Chinas Handelsbilanzüberschuss gegenüber den Vereinigten Staaten bei. Diese unbequeme Wahrheit hinter Chinas Handelsbilanzüberschuss wird oft von US-Politikern "ignoriert", die China immer zunehmende Handelsungleichgewichte mit den Vereinigten Staaten vorwerfen.

Auf den iPod-Fall wurde von Forschern an der Universität von Kalifornien verwiesen. Barry Bosworth aus der Brookings Institution ist ein anderer Wissenschaftler, der die grundlegenden Fakten über Chinas Handelsbilanzüberschuss gegenüber den USA nicht ignorieren will. Er stellte fest, dass die Gewinnmarge von iPhones, einem anderen Produkt des Apple-Konzerns, bei 60 Prozent liegt. Aber auf die Montage in China entfällt nur 7 Prozent der Gesamtkosten. Es ist offensichtlich: was chinesische Arbeiter bekommen, ist verschwindend wenig. Diese Fälle zeigen, dass statt der Chinesen doch die US-Unternehmen, die ihre Produkte in China fertigen, die größten Sieger im US-China Handel sind. Gleichzeitig wird der chinesischen Seite die Schuld an den Handelsungleichgewichten zugeschoben.

Chinas Handelsbilanzüberschuss gegenüber den Vereinigten Staaten stieg laut des US-Handelsministeriums auf 27,8 Milliarden US-Dollar (20,97 Milliarden Euro) im September 2010. Aber Chinas Handelsbilanzüberschuss entsteht hauptsächlich dadurch, dass immer mehr Produkte der ausländisch investierten Unternehmen in China verarbeitet oder gefertigt werden, wovon ausländische Unternehmen enorm profitierten. So ist es kein Wunder, dass im Handel zwischen China und den USA China einen Überschuss im Verarbeitungshandel, aber ein Defizit im Resthandel aufweisen: China hat einen Überschuss im Warenverkehr, aber ein Defizit im Dienstleistungsverkehr.

US-Konzerne gewinnen. Laut den Statistiken wies der US-Handelsüberschuss im Dienstleistungsverkehr mit China zwischen 2004 und 2008 eine durchschnittliche Jahreswachstumsrate von 35,4 Prozent auf, viel höher als die Wachstumsrate von Chinas Überschuss im Warenverkehr im gleichen Zeitraum. Das bedeutet, dass die strukturellen Merkmale des Handels zwischen China und den USA durch Wirtschaftsglobalisierung, internationalen Industrie-Transfer und die komparativen Vorteile Chinas und der Vereinigten Staaten bedingt sind. Es ist ungerechtfertigt, dass einige Leute die Arbeitslosigkeit in den USA mit Chinas Handelsbilanzüberschuss verknüpfen, weil US-Unternehmen sowieso von billigeren Arbeitskräften vom Stammland ausgehen.

Von der Wirtschafts- und Handelskooperation zwischen China und den USA genießen die beiden Länder Vorteile. Doch offensichtlich profitieren die Amerikaner viel mehr von dem Handel mit China. Handelsungleichgewichte sind natürlich auch zu berücksichtigen. Einerseits muss China verstärkt aus den Vereinigten Staaten importieren, auf der anderen Seite darf Washington den Status der Marktwirtschaft Chinas und die lockeren Beschränkungen für die Exporte von US-Produkten nach China auch nicht übersehen.

Quelle: Xinhua

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