Erwachsene Kinder sollen bald durch ein Gesetz gezwungen werden, ihre Eltern zu besuchen. Es läge in der Pflicht der Kinder sicher zu stellen, dass die Eltern körperlich, wie auch seelisch gesund sind. Der Entwurf zur Gesetzesänderung besagt ebenfalls, dass die Alten nicht von der Familie vernachlässigt oder isoliert werden dürfen. Besonders der seelische Zustand der Alten nimmt einen hohen Stellenwert in dem neuen Gesetz ein. So heißt es in dem Entwurf ausdrücklich, dass die Alten nicht von der Familie isoliert sein dürfen und die Kinder die Pflicht haben, diese regelmäßig zu besuchen. Dieses neue Gesetz würde Eltern die sich im Alter von ihrer Familie vernachlässigt fühlen, die Möglichkeit geben, ihre Rechte vor Gericht einzuklagen.

In der chinesischen Tradition haben die alten Familienmitglieder einen besonders hohen Stellenwert und es wird als moralische Pflicht der Kinder angesehen, sich um die Eltern zu kümmern. Doch da immer mehr Junge in die Städte ziehen um dort zu arbeiten, bleiben viele Alte allein zurück. Aber auch in den Städten ist es vielen Jungen durch ein hohes Arbeitspensum nicht mehr möglich, die Eltern zu besuchen.

Laut einer Statistik der "Nationalen Kommission für Alte" aus dem Jahr 2009, leben offiziell von 167 Millionen alter Menschen die Hälfte ohne ihre Kinder und einige der Senioren werden nicht mal ausreichend von den Kindern gepflegt, so der Bericht.

Ein Vertreter des Ministeriums für Zivile Angelegenheiten sagte, wo immer es die Bedingungen erlaubten, würde es erforderlich werden, dass die Lokalregierungen auch an Alte über 80 Jahre ein Pension zahlen unabhängig davon, ob sie in ihrer Jugend in ein Rentensystem eingezahlt haben oder nicht. Medizinische Versorgung müsse ihnen frei Gestellt werden.

Was die Pflege daheim angeht, werden laut Änderungsentwurf soziale Einrichtungen, sollen Freiwillige und Gemeindearbeiter ermutigt werden, mehr Dienste von Tür zu Tür anzubieten, so der Beamte.

Chinas gegenwärtiges Altengesetz, das sogenannte Gesetz der Volksrepublik China über den Schutz der Rechte und Interessen der Alten, wurde am 29. August 1996 gebilligt und trat am 1 Oktober 1996 in kraft.