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18. 01. 2011 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Chinas Staatspräsident
Hu Jintao forderte in zwei renommierten US-Zeitungen ein Ende der anachronistischen "Nullsummen"-Beziehung zwischen China und den Vereinigten Staaten und schlug eine stärkere Zusammenarbeit vor.Hu äußerte sich besorgt über die übermäßig gelockerte Geldpolitik der Vereinigten Staaten. "Die Liquidität des US-Dollars sollte auf einem angemessenen und stabilen Niveau bleiben." Die Entscheidung der US-Notenbank im vergangenen November, langfristige US-Staatsanleihen im Wert von 600 Milliarden US-Dollar zu kaufen – euphemistisch "quantitative Lockerung II" – genannt, unterwandere den Wert des "Greenbacks" und führe zu einer Abwertungsspirale beider Währungen, da der Yuan an den Dollar gekoppelt ist.
Ein schwächerer US-Dollar dürfte damit zu einem Wertverlust von Chinas riesigen Beständen an US-Staatsanleihen führen, die Schätzungen zufolge rund 900 Milliarden US-Dollar (677 Milliarden Euro) betragen.
Hu Jintao wird diese Woche zu einem Staatsbesuch in die USA reisen. Er äußerte sich diese Woche in einem Interview mit zwei US-Zeitungen, dem Wall Street Journal und der Washington Post, zuversichtlich über die Beziehungen mit den Vereinigten Staaten.
"Wir sollten die Nullsummen-Mentalität des Kalten Krieges aufgeben", sagte Hu, und "den vom jeweils anderen gewählten Entwicklungspfad respektieren." Er schlug eine Zusammenarbeit mit Amerika in Bereichen wie der Forschung und Entwicklung erneuerbarer Energien, Infrastruktur sowie Luft- und Raumfahrt vor. Ausländischen Unternehmen versicherte er, dass Beijing weiterhin Gesetze und Vorschriften verbessern werde.
Weiterhin sprach Hu zuversichtlich über den Abbau von Spannungen auf der Koreanischen Halbinsel, ein Gebiet, das beide Länder in einigen Aspekten interessiert. Er sehe "Zeichen der Entspannung" in den Spannungen zwischen Nord- und Südkorea, ein Thema von großer Bedeutung für Washington und Beijing.
Der chinesische Staatspräsident wies weiterhin darauf hin, er akzeptiere die Anschuldigung der USA nicht, Chinas Währungspolitik schaffe ein Ungleichgewicht im bilateralen Handel.
Analysten glauben, dass China in den kommenden zwei Jahren die Möglichkeit der rascheren Aufwertung des Yuan prüft, weil es im eigenen wirtschaftlichen Interesse ist. Hu Jintaoss Aussagen in den beiden US-Zeitungen verhießen Gutes im Vorfeld des Treffens mit US-Präsident Barack Obama in Washington.
"Hu macht deutlich, dass China beabsichtigt, seine Märkte weiter zu öffnen, die Kontrolle des Wechselkurses zu lockern und sein politisches System umzustrukturieren – allerdings in seinem eigenen Tempo und mit wenig Druck von außen in Richtung schnellere oder größere Reformen", zitierte die Nachrichtenagentur Reuters Eswar Prasad, Volkswirt der Brookings Institution und ehemaliger Mitarbeiter des Internationalen Währungsfonds.
Vergangene Woche sagte US-Finanzminister Timothy Geithner, dass China besser daran wäre, seine Währung aufzuwerten, um eine steigende Inflation im eigenen Land zu umgehen.
Hu sagte, China bekämpfe die Inflation mit einer Reihe von Maßnahmen einschließlich Zinserhöhungen und der Erhöhung der Mindestreservesätze der Banken. Die Inflation bereite dem Land keine großen Kopfschmerzen. Die Preise seien "insgesamt gemäßigt und kontrollierbar". Die Inflation in China lag im November 2010 bei 5,1 Prozent, einem 28-Monats-Hoch.
Das Dollar-dominierte internationale Währungssystem sei ein "Produkt der Vergangenheit", so Hu. Es sei aber noch ein "ziemlich langer Prozess", aus Chinas Währung eine internationale Reservewährung zu machen, sagte der Staatschef.
"Dank der gemeinsamen Anstrengungen von China und anderen Ländern, gibt es Anzeichen einer Erholung", schrieb Hu.
Quelle: People's Daily
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