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11. 04. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Erstes Quartal 2011

China erlebt erstes Handelsdefizit seit sechs Jahren

Schlagwörter: Handelsdefizit

Im ersten Quartal dieses Jahres verzeichnete die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ein Handelsdefizit von rund einer Milliarde Yuan, teilte das chinesische Hauptzollamt mit. China habe seine Handelsbilanz stabilisiert, heißt es.

China verzeichnete von Januar bis März dieses Jahres ein Handelsdefizit von rund einer Millarde Yuan (700 Millionen Euro), was das erste Quartalshandelsdefizit seit sechs Jahren bedeutet, sagen die Zahlen des Zollhauptamts (GAC) vom Sonntag. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres erreichte China einen Handelsüberschuss von umgerechnet 9,6 Milliarden Euro.

Chinas Exporte stiegen in den ersten drei Monaten dieses Jahres um 26,5 Prozent auf 275,6 Milliarden Euro an, während die Importe um 32,6 Prozent auf 276,3 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr angestiegen sind, wie die Zahlen des GAC zeigen. Der Handel mit der Europäischen Union, Chinas größtem Handelspartner, legte 22 Prozent zu und betrug 85,3 Milliarden Euro. Der Handel mit den USA während des ersten Quartals stieg um 25 Prozent auf 67,3 Milliarden Euro, während jener mit Japan in diesem Zeitraum um 27,1 Prozent auf 55,7 Milliarden Euro anstieg.

Der Handel mit den ASEAN-Staaten stieg um 26,1 Prozent auf 54,7 Milliarden Euro, so der Bericht der GAC. Das Zollhauptamt berichtet auch, dass China mehr mechanische und elektrische Ausrüstungsteile und Autos, Eisenerz sowie Sojabohnen gekauft habe als in der Vorjahresperiode.

Steigende Preise für Rohstoffe wären einer der Hauptgründe für das vierteljährliche Defizit, sagte Wang Tao, eine China-Ökonomin der UBS AG in Beijing. Die Preise für Rohmaterialien und Energie seien in den ersten drei Monaten um 29,7 Prozent gestiegen.

Wang Tao, Chefanalystin für China bei der schweizerischen Großbank UBS AG in Beijing prophezeite, das Defizit wäre nur temporär und würde nichts daran ändern, dass China über das Jahr wieder einen Handelsüberschuss erwirtschaften würde."Das Defizit war saisonal bedingt. Chinas Importe sind im ersten Quartal gewöhnlich höher, weil chinesische Firmen mehr für ihre Geschäfte zum chinesischen Neujahr einkaufen", sagte sie. Im gleichen Vorjahreszeitraum wurde jedoch ein Überschuss erwirtschaftet.

Wang erwartet, dass der defizitäre Trend Anfang des Jahres sich schnell drehen wird. Insbesondere im vierten Quartal würden vor den Weihnachtsferien mehr in China hergestellte Güter rund um die Welt verkauft. Sie hofft für 2011 auf ein Handelsüberschuss von umgerechnet 103 Milliarden Euro.

Die chinesische Regierung wird erwartungsgemäß am Freitag die Inflationszahlen für den März veröffentlichen. Viele Analysten rechnen mit mehr als fünf Prozent verglichen mit 4,9 im Januar und Februar. China wird seit langem vom Westen aufgefordert, seine Währung schneller aufzuwerten, um seinen massiven Handelsüberschuss abzubauen. Wang rechnet für 2011 mit einer Wertsteigerung des Yuan gegenüber dem US-Dollar um fünf Prozent.

Quelle: Xinhua

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