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08. 05. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Gesundheit

Studie löst Rätsel um "HIV-negatives AIDS"

Schlagwörter: HIV AIDS

Bei sechzig Leuten, die behaupten, von der mysteriösen Krankheit "HIV-negatives AIDS" befallen zu sein, ließ sich kein AIDS nachwiesen. Doch konnten 48 von ihnen auf verschiedene andere Arten von Erregern positiv getestet werden.

Die Forschung hatte ein Team eines Krankenhauses der medizinischen Universität von Guangzhou und des Staatlichen Schlüssellaboratoriums für Atemwegserkrankungen zwischen dem 31. März und dem 3. Mai durchgeführt. 60 Patienten, darunter 52 Männer mit einem Durchschnittsalter von 34,2 Jahren aus 16 Provinzen und Munizipalitäten, wurden dabei untersucht, sagte Zhong Nanshan, Direktor des Guangzhouer Instituts für Atemwegserkrankungen, der die Studie geleitet hat. Die Patienten haben während einer Zeitspanne von drei bis zehn Monaten Symptome gezeigt.

Die 48 Personen, bei denen andere Krankheitserreger gefunden wurden, litten an folgenden Viren- und Bakterien: 33 an Epidermolysis Bullosa, 12 an Chlamydia Trachomatis, neun an Ureaplasma Urealyticum, sieben an Neisseria Gonorrhoeae, acht am Cytomegalovirus und eine Person an Herpes Simplex. 16 Personen waren Träger von mehr als einem Erreger. Die nachgewiesenen Krankheiten sind hauptsächlich sexuell übertragbar.

Bei den 24 Personen, die auf Krankheiten am Knie untersucht wurden, zeigten zehn Personen Anomalien. Bei 38 untersuchten Personen, die unter Augenerkrankungen litten, konnten bei 20 Patienten konventionelle Augenprobleme festgestellt werden. Bei zwölf Personen wurden auch psychologische Tests durchgeführt. In sieben Fällen wurden Anomalien festgestellt.

Seit 2009 berichteten Medien von Patienten, die Symptome aufwiesen, welche Aids sehr gleichen: Geschwollene Lymphknoten, subkutane Blutungen, Gelenkschmerzen, Müdigkeit, Nachtschweiß und Gewichtsverlust. Das Gesundheitsministerium erklärte im April, dass es keine Beweise dafür gebe, dass diese Menschen mit dem AIDS-Virus infiziert worden seien. Wu Zunyou, ein AIDS-Experte des Chinesischen Zentrums für Krankheitskontrolle und Prävention, sagte, dass bei den Patienten keine neuen Viren gefunden worden seien. Sie litten höchstwahrscheinlich an einem mentalen Gesundheitsproblem, das als AIDS-Phobie bezeichnet wird.

Hao Yang, stellvertretender Direktor des Amts für Krankheitsprävention und Kontrolle unter dem Gesundheitsministerium sagte, dass es zwischen den Studien des Ministeriums und der Forschung von Zhong Nanshan keine grundsätzlichen Unterschiede gebe. Auch Zhong Nanshan sagte, dass sein Team mit den Schlüssen des Ministeriums einverstanden sei.

Der Großteil der Personen, die an Zhongs Studie teilnahmen, hatte vor dem Auftreten der Symptome ein höchst riskantes Sexualverhalten an den Tag gelegt. Die meisten Erreger haben mit Routinetests nicht nachgewiesen werden können, sondern erst mit den weiter fortgeschrittenen fluoreszierenden PCR-Tests, so Zhong. Einige Betroffene haben deswegen vor der Forschung keine ausreichende Behandlung bekommen. Da die Zahl der Aids-Fälle in China zunimmt, hat sich auch die Phobie vor der Krankheit verstärkt, erklärte Zhong.

Lin Jun, ein Teilnehmer am Forschungsprojekt, sagte, dass er niemals angenommen habe, dass er sich mit HIV infiziert habe. Dennoch sei er fälschlicherweise als mit "HIV-negativem Aids" oder mit einer Aids-Phobie betitelt worden. Lin sagte, er sei froh, dass sich nun herausgestellt hatte, dass er an einer Gonorrhoe leidet.

Quelle: China Daily

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