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05. 06. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

EHEC-Erreger

Chinesische Wissenschaftler lösen Rätsel um Resistenz der Darmkrankheit

Schlagwörter: EHEC, Erreger, Chinesischen Wissenschaftler, Deutschland, Antibiotika, resistent

Chinesischen Wissenschaftlern ist es gelungen, das Genom des neuen E. Coli-Bakteriums zu entschlüsseln, das derzeit durch Europa geistert. Sie haben dabei Gene gefunden, welche den EHEC-Erreger gegen acht Klassen von Antibiotika resistent machen.

EHEC-Erreger unter der Lupe
Auch wenn die Darmerkrankung derzeit hauptsächlich in Deutschland ihre Opfer fordert, so ist der entscheidende wissenschaftliche Durchbruch doch in China gelungen. Wie das im südchinesischen Shenzhen ansässige Beijing Genomics Institut auf seiner Webseite meldete, ist der derzeit kursierende EHEC-Erreger eine Zusammensetzung aus zwei sehr unterschiedlichen Varianten des Bakteriums Escherichia coli. Etwa 90 Prozent des Erbguts stammen von einer Erregerart, während der Rest von einer anderen stammt. Dabei hat der neue Stamm die gefährlichen Eigenschaften von beiden Seiten übernommen.

Die Forscher des weltweit größten DNS-Entschlüsselungszentrums fanden zudem heraus, dass der neue Krankheitserreger gegen die wichtigsten Klassen von Antibiotika resistent ist. Darunter auch gegen Sulfonamide, Cephalothin, Penicillin und Streptomycin. Dies erkläre, so heißt es auf der Webseite des Instituts seit Samstag, wieso die Ärzte in Europa derart massive Probleme gehabt haben, gegen die Mikroben anzukämpfen. Das Institut in Shenzhen arbeitete eng mit dem Medizinischen Zentrum in Hamburg-Eppendorf zusammen, von wo es auch die Keime erhalten hat.

"Die schnelle Sequenzierung des ganzen Genoms erlaubte es uns, innerhalb weniger Tage eine einzigartige Kombination von Virulenzmerkmalen zu entdecken", sagte Alexander Mellmann, Wissenschaftler am Beratungslabor für das hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) am Institut für Hygiene des Universitätsklinikums in Münster. Auch die Genetikerin Simone Günther von Life Technologies lobte die Arbeit des chinesischen Instituts, das die Daten in Anbetracht der Schwere des Ausbruchs in Rekordgeschwindigkeit verarbeitet habe. Life Technology, das ebenfalls an der Entschlüsselung beteiligt war, sagte, dass Wissenschaftler diese nun Daten verwenden können, um eine Erkrankung besser diagnostizieren zu können. Zudem helfen sie dabei, ein Mittel gegen die Erkrankung zu finden.

Inzwischen sind bereits 19 Menschen dem EHEC-Erreger erlegen und fast 2000 Personen sind erkrankt. Die lebensbedrohliche Krankheit ist auch außerhalb Europas aufgetaucht. Mittlerweile haben bereits einige Länder wie Russland oder die Vereinigten Arabischen Emirate Importstopps für Gemüse aus der Europäischen Union verhängt. Dieser Schritt wird von der EU allerdings heftig kritisiert.

Quelle: german.china.org.cn/ China daily

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