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07. 06. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Phenolverseuchung

Nach Chemieunfall in Hangzhou: Büger reißen sich um sauberes Trinkwasser

Schlagwörter: Fasswasser Panikkäufe Phenol Hangzhou Karbolsäure

Eine tragische Fahrzeugkollision am Samstagabend hat zur Verschmutzung des Trinkwassers in der Hauptstadt der Provinz Zhejiang geführt. Die Stadtregierung forderte deshalb die Bürger auf, vorsorglich Wasserreserven anzulegen. Seither kommt es zu Panikkäufen von Fasswasser.

Ein Tankwagen mit 31 Tonnen Karbolsäure hatte am Samstagabend um 22:55 Uhr auf einer Autobahn in Hangzhou, Hauptstadt der südostchinesischen Provinz Zhejiang, eine Panne. Während der Reparatur wurde das stehende Fahrzeug von einem großen Lastkraftwagen gerammt. Die Kollision führte tragischerweise nicht nur zum Tod eines Mechanikers, sondern beschädigte auch den Tank. Das Phenol lief aus, und mit dem Regen sind 20 Tonnen Karbolsäure in den Xin'an-Fluss geflossen und haben so das Trinkwasser von Millionen Menschen verschmutzt.

Nach dem Autounfall versuchte die zuständige Behörde, mit Kalk die Karbolsäure zu absorbieren und zu neutralisieren. Außerdem wurden Sandsäcke und Aktivkohle benutzt, um das Phenol zu stoppen und zu absorbieren. Inzwischen konnte der Schauplatz des Unfalls komplett aufgeräumt werden. Auch die Karbolsäure vor Ort und die vom Phenol verschmutzte Erde wurden beseitigt.

Der Xin'an-Fluss befindet sich am Oberlauf der wichtigen Trinkwasserquelle von Hangzhou. Den Vorschlägen von Experten folgend hat die Stadtregierung die Schleusen der Stauseen am Oberlauf weiter geöffnet, um den Fluss des Wassers zu beschleunigen. Am Sonntagmorgen starteten die städtischen Behörden für Umweltschutz eine Notfallbeobachtung für die Wasserqualität am Schauplatz der Verseuchung und am Unterlauf.

Am Montagvormittag gab Lao Xinxiang, Vizeleiter und Sprecher des Hangzhouer Umweltschutzamtes, bekannt, dass die Konzentration der Chemikalie aufgrund der Vergrößerung der Wassermenge im Oberlauf gesenkt werden konnte. Außerdem appellierte die Stadtregierung gestern an die Bürger, so viel Wasserreserven wie möglich anzulegen.

Aus Angst vor der Wasserverschmutzung kam es am Montag zu Panikkäufen von Trinkwasser in Hangzhou. In vielen Familien wurden fast alle Behälter gestern benutzt, um Wasser zu horten. Sogar Badewannen wurden mit Wasser gefüllt.

Innerhalb von einem halben Tag stürmten die Einwohner von Hangzhou die Supermärkte und haben alles Fasswasser weggekauft. Alle Familienmitglieder wurden mobilisiert, sofern sie ein Fass nehmen konnten. Manche Leute haben zehn Kisten auf ein Mal gekauft. Viele haben sogar teures, importiertes Flaschenwasser nach Hause gebracht.

Zhou Li, Sekretär des Vorstands des in Zhejiang ansässigen Flaschen- und Fasswasserherstellers Nongfu Spring, versicherte am Montag, seine Firma habe noch eine Reserve von über fünf Millionen Kisten und könne daher die Trinkwasserbedürfnisse der Hangzhouer völlig decken. Über die Wasserquelle der Firma sagte Zhou, die Wasserquelle von Nongfu Spring befinde sich am Oberlauf des Xin'an-Flusses und sei daher nicht von der Phenolverschmutzung betroffen.

Quelle: german.china.org.cn

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