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11. 06. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

EHEC-Krise

Tödliche EHEC-Erreger in Soja-Sprossen nachgewiesen

Schlagwörter: EHEC, Soja-Sprossen, Sojabohnen, Durchfall

Eine Notiz warnt in einem Markt in Berlin Konsumenten davor, rohe Soja-Sprossen zu verspeisen. Die deutschen Behörden sagten am Freitag, dass vermutlich Soja-Sprossen die Quelle der EHEC-Erreger sind, an denen rund 30 Menschen starben und rund 3000 weitere erkrankten. Reinhard Burger, Präsident des Robert Koch Instituts, zog seine Warnung vor rohen Gurken, Tomaten und Lattich zurück. Ließ jedoch die Warnung für Soja-Sprossen weiterhin bestehen. Bild vom 10. Juni.

Das deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen sagte am Freitag, dass es zum ersten Mal die tödlichen EHEC-Erreger auf Soja-Sprossen habe nachweisen können. Zuvor waren diese vom Deutschen Zentrum für Krankheitskontrolle als eine mögliche Quelle für den Ausbruch der Durchfall-Erkrankung identifiziert worden.

"Nach unserem derzeitigen Wissensstand stammen die Sojabohnen von einem verdächtigen Bauernhof in Bienenbüttel in Niedersachsen", sagte Johannes Remmel, Minister für Konsumentenschutz. Die kontaminierten Sprossen waren in einer geöffneten Packung gefunden worden, die sich im Abfall einer in der Nähe von Bonn lebenden Familie befand. Zwei der Familienmitglieder hätten die Soja-Sprossen verspeist und seien dadurch Mitte Mai mit der Krankheit in Berührung gekommen, sagte Remmel. "Diese Entdeckung bestätigt unsere Warnung vor dem Verzehr von Soja-Sprossen. Damit ist es nun sehr viel wahrscheinlicher geworden, dass die Infektion tatsächlich von kontaminierten Soja-Sprossen ausging."

Die Nachricht folgte einer Aussage von Reinhard Burger, dem Präsidenten des Robert Koch Instituts. Dieser hatte am Freitagmorgen gesagt, dass auf Grund von epidemiologischen Untersuchen davon ausgegangen werden könne, dass Soja-Sprossen für den Ausbruch verantwortlich sind. Gleichzeitig hob das Robert Koch Institut die Warnung vor Gurken, Tomaten und Lattich auf. "Personen, die Soja-Sprossen aßen, hatten neun Mal häufiger einen blutigen Stuhl oder andere Zeichen einer E. Coli-Infektion als diejenigen Leute, welche keine Soja-Sprossen verspeisten", sagte Burger. Allerdings hatte es zum Zeitpunkt dieser Ankündigung noch keinen Fund von EHEC-Erregern auf Soja-Bohnen gegeben. Labortests hatten zuvor gezeigt, dass sich Deutschland bei der Quelle für den Ausbruch bereits zwei Mal geirrt hat.

"Genießen Sie ihren Lattich, die Gurken oder die Tomaten, denn sie sind gesund", sagte Andreas Hensel, Präsident des Deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung, welches ebenfalls im Kampf gegen die EHEC-Erreger tätig ist. In Hamburg, dem Epizentrum des Bakterienausbruchs, protestierten im Stadtzentrum unterdessen zahlreiche Bauern. Sie boten tonnenweise gratis jedem Lattich und Gurken an, der sie essen wollte. Auf einen Schlag verwandelten sich die Fußgänger von ablehnenden zu eifrigen Konsumenten, wie die lokale Nachrichtenagentur DPA meldete.

Quelle: Xinhua

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