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03. 07. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Güterzugroute

Schienenstrang bringt Güter über Chinas wilden Westen nach Europa

Schlagwörter: Gütertransporte , Zollformalitäten, wettbewerbsfähig

Ein Güterzug, der bis zum Rand mit Laptops und LCD-Bildschirmen gefüllt ist, verließ Chongqing, eine Megastadt in Chinas unterentwickelten westlichen Regionen, um seine 13-tägige Reise nach Duisburg (Deutschland) anzutreten. Dieser Zug markierte die offizielle Einweihung der neuen transkontinentalen Bahnfrachtlinie. Nach Abschluss dreier Testläufe seit März letzten Jahres erlebte die neue Bahnlinie am Donnerstagabend ihre offizielle Inbetriebnahme.

Chinas neue transkontinentale Bahnfrachtlinie wird einem abschließenden Testlauf unterzogen. Ihre offizielle Inbetriebnahme erlebte die neue Route am Donnerstagabend, nachdem es drei Testläufe seit März letzten Jahres gegeben hatte. [Foto: Chinanews.com]

Der Güterzug, der gegen neun Uhr morgens aus dem Bahnhof ratterte, soll über eine Strecke von 11.179 Bahnkilometern durch die im äußersten Westen Chinas liegende uigurisch-autonome Region Xinjiang, Kasachstan, Russland, Weißrussland und Polen rollen, bevor er schließlich Westdeutschland erreicht.

Die Zugstrecke bietet eine entscheidende Abkürzung gegenüber den traditionellen Schifffahrtsrouten von Shanghai und Guangzhou, wodurch die Reisezeit nach Europa von 36 Tagen per Containerschiff nun auf 13 Tage per Güterzug verkürzt wird, sagte Huang Qifan, Bürgermeister des inländischen Business-Hubs. Huang betonte, der Zug sei auch sicherer und weniger kostspielig als ein Seetransport.

Obwohl der Schienenstrang schon seit zehn Jahren existiert, aber ungenutzt blieb, ist die Route neu, denn zuvor wurde keine Zugverbindung zwischen Chongqing und Europa geboten. Die Zollformalitäten und Gütertransporte hätten sich "als kompliziert erwiesen", sagte Ma Zhongyuan, der Direktor der Zollbehörde in Chongqing.

Letztes Jahr hatte China ein strategisches Abkommen mit Russland und Kasachstan unterzeichnet, um die neue Güterzugroute zu öffnen, da die Regierung versucht, die heimische, an billigen Arbeitskräften reiche Munizipalität in einen internationalen Hightech-Hub, insbesondere für Laptops, zu verwandeln.

Foxconn, der aus Taiwan stammende weltgrößte Zulieferer für elektronische Geräte, Acer, Taiwans führender Computerhersteller und Hewlett-Packard (HP) sind bereits in Chongqing und produzieren dort Laptop-Computer.

In den ersten fünf Monaten dieses Jahres verkaufte Chongqing 2,43 Millionen Laptop-Computer ins Ausland. Die Exporte erreichten angeblich einen Wert von 840 Million US-Dollar, womit sie für 20 Prozent des gesamten Exportvolumens der Stadt stehen. Die Exporte von Newtech- und Hightech-Produkten erreichte in der vorgenannten Periode 14,26 Milliarden und erhöhte sich damit im Vorjahresvergleich auf 182,5 Prozent.

Regierungsvertreter meinen, dass die durch den Schienentransport verkürzte Lieferzeit nach Europa die Notebooks "Made in Chongqing" wettbewerbsfähiger machen wird. Letzten Monat wurde auch eine neue Luftfrachtroute zwischen Chongqing und den europäischen Städten Moskau und Luxemburg in Betrieb genommen.

Die Stadt Chongqing, die den Umfang einer chinesischen Provinz hat, ist bereits ein größeres Frachtzentrum an der Schnittstelle zwischen Chinas prosperierendem Osten und dem armen Westen, da Güter nach Chongqing per Zug, Flugzeug und entlang des Jangtse, des Landes längster Wasserstraße, gelangen können.

Die neue Güterzugroute soll das Perlflussdelta, Chinas "Werkbank" für den Export, und den südwestlichen Industriegürtel des Landes an Europa anbinden, sagten Regierungsvertreter. Gerade letzten Monat wurde der Betrieb einer Zugstrecke zwischen Chongqing und einem Hafen des südlichen Fertigungszentrums Shenzhen aufgenommen.

Der transkontinentale Schienenstrang soll erwartungsgemäß den Handel zwischen dem Südosten Asiens und Europa ankurbeln, da bestehende Zugrouten bereits Chongqing mit den südwestchinesischen Grenzprovinzen Yunnan und Guangxi verknüpfen, sagte Cai Jin, Vizepräsident der China Logistics and Purchasing Association.

Gegenwärtig rollt der Güterzug von Chongqing nach Duisburg nur einmal pro Monat. Aber Huang versicherte, die Frequenz könnte irgendwann auf einmal täglich erhöht werden, da auch die Exporte aus der Stadt nach Europa zunähmen.

Quelle: Xinhua

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