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06. 11. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Online-Sicherheit

China weist Vorwürfe wegen Cyber-Spionage zurück

Schlagwörter: China, USA, Cyberspionage, Cyber-Angriffe

China wies am Freitag Anschuldigungen aus den USA zurück, wonach das Land angeblich Cyberspionage betrieben haben soll, um sensible Wirtschaftsdaten und Technologien aus den USA zu erhalten. Solche Vorwürfe seien "unprofessionell und unverantwortlich".

In einem ungewöhnlich direkten Bericht bezeichnete der US-Kongress am Donnerstag China als den weltweit "aktivsten und anhaltendsten Täter" im Bereich Wirtschaftsspionage, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete. Weiter hieß es im dem Schreiben, dass China und Russland eine Welle von Cyber-Angriffen auf US-Unternehmen gestartet hätten, um mittels Spionage Geschäftsgeheimnisse zu erhalten und dadurch besser verhandeln zu können.

Hong Lei, Sprecher des chinesischen Außenministeriums, wies solche Anschuldigungen in der regelmäßigen Pressekonferenz am Freitag zurück und wiederholte den von Beijing seit langem vertretenen Standpunkt, dass China beim Kampf gegen Cyber-Spionage helfen will. "Online-Angriffe überschreiten die nationalen Grenzen und sind anonym, was die Identifizierung von Angreifern erschwert. Ohne eine umfassende Untersuchung sind Rückschlüsse auf die Drahtzieher sowohl unprofessionell wie auch verantwortungslos", sagte Hong. "Ich hoffe, dass die internationale Gemeinschaft ihre Vorurteile aufgibt und mit China zusammenarbeitet, um die Online-Sicherheit zu erhalten", fügte er hinzu.

China hat wiederholt den Vorwurf zurückgewiesen, dass das Land in Cyber-Spionage verwickelt sei. Auch bei der regulären Pressekonferenz am Mittwoch, bekräftigte Hong, dass China ebenfalls ein großes Opfer von Hackern sei. "China ist bereit, gemeinsam mit anderen Ländern, eine friedliche, sichere und offene Ordnung im Cyberspace zu schaffen", sagte Hong.

China wies ebenfalls Vorwürfe zurück, wonach es in ein amerikanisches Satellitensystem eingedrungen sei. "Für uns ist vor allem wichtig, ob im Bericht vom Donnerstag irgendwelche Strafmaßnahmen vorgesehen sind. Denn dies könnte die Beziehungen zwischen China und den USA massiv beeinträchtigen", sagte Professor Sun Zhe vom Institut für Internationale Studien an der Tsinghua-Universität. "Wenn die Amerikaner stichhaltige Vorwürfe erheben wollen, dann sollten sie Beweise vorlegen, welche ihre Verdächtigungen belegen", sagte Sun.

Im August sagte Jim Lewis, ein Experte für Internetsicherheit beim US-Zentrum für Strategische und Internationale Studien, gegenüber US-Medien, dass Russland und China hinter einer noch nie dagewesenen Reihe von Cyberangriffen stecken könnten. Doch Dmitri Alperovitch, Vize-Präsident bei der Bedrohungsforschung von McAfee, sagte zur chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua, dass sie keine direkten Beweise hätten, "die eindeutig auf einen bestimmten Nationalstaat hinweisen würden."

Auch Wen Weiping, ein Internetexperte an der Schule für Software und Mikroelektronik an der Peking-Universität, sagte, dass der Mangel an Beweisen das Hauptproblem bei den Vorwürfen sei. "Technisch gesehen lässt sich jeder Hackerangriff auf eine IP-Adresse zurückverfolgen. Auch wenn dies nicht unbedingt der wahre Ursprungsort sein muss, hilft es doch dabei, den Weg der Hacker zurückzuverfolgen", sagte Wen. "Doch die USA haben solche Informationen bisher nicht weitergeben."

Quelle: China Daily

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