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03. 06. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Nachdem ein Flussschiff am Jangtse mit 458 Personen an Bord in einem heftigen Sturm gekentert ist, sind viele Angehörige angesichts der schleppenden Informationslage über den Verbleib ihrer Lieben zunehmend unzufrieden.
Familienangehörige von Touristen des gesunkenen Flussfahrtschiffes versammeln sich vor einer involvierten Reiseagentur, um dort auf die neuesten Informationen zu warten.
Viele Passagiere, die an Bord des verunglückten Flussfahrtschiffes „Eastern Star“ waren, sind mit dem Bus von Shanghai nach Nanjing gefahren, um von dort aus die Reise nach Chongqing anzutreten. Gestern haben sich viele Angehörige der vermissten Passagiere vor der Reiseagentur Shanghai Xiehe im Bezirk Zhabei versammelt. Die Firma hat viele der betroffenen Reisen eingebucht. Später sind die Angehörigen zu einem Regierungsbüro weitergezogen, um dort nach Informationen zu suchen. Die Tür des Reisebüros war jedoch verschlossen. An der Tür war ein Schild angeklebt, auf dem zu lesen war, dass der Geschäftsführer zum Unglücksort gefahren sei, um sich dort direkt ein Bild von der Lage zu machen. Die Angehörigen wurden aufgefordert, mit den Behörden für maritime Angelegenheiten in der Provinz Hubei Kontakt aufzunehmen.
Ein Mann mit dem Namen Wang Sheng begann zu weinen, als er Journalisten erzählte, er habe seinen Eltern diese Reise bezahlt. Er sagte, er habe zuletzt am Montag um fünf Uhr Nachmittag mit ihnen gesprochen, als sie sagten, dass es ihnen gut ginge und er auf sich selber aufpassen solle. „Ich bereue es zutiefst, nicht selbst auf dem Schiff gewesen zu sein. Sie haben gerade damit begonnen, ihr Leben in der Pension zu genießen. Es ist alles meine Schuld“, wiederholte er ständig. Cai Beiqin, deren Schwiegereltern ebenfalls auf dem Schiff waren, sagte: „Sie haben mir so sehr bei der Erziehung meiner Tochter geholfen. Ich traue mich gar nicht, meiner Kleinen von dem Unglück zu erzählen.“ Cai sagte, sie und ihr Ehemann hätten Pläne gehabt, die Schwiegereltern im Oktober nach Beijing einzuladen, da sie noch nie in der Hauptstadt gewesen seien. „Aber das ist nun unmöglich, da sie angesichts ihres Alters und der andauernden Rettungsarbeiten kaum überlebt haben dürften.“
Cai Bin, dessen 67-jährige Mutter auf dem Schiff war, sagte: „Wir haben große Angst, und wir haben nur wenig Hoffnung in unserem Herzen.“ An Bord war auch eine Gruppe von ungefähr einem Dutzend Pensionisten eines Bus-Unternehmens aus Shanghai. Chen Cailian erzählte, in dieser Gruppe wären auch ihre ältere Schwester und ihr Schwager gewesen, die beide 60 Jahre alt sind, sowie deren 6-jährige Enkelin. „Sie sind viel gemeinsam gereist, aber immer nur auf Kurztrips. Das war ihre erste längere Reise“, sagte die Frau. Chen sagte, ihre Schwester hätte ihr während der Reise viele Bilder geschickt. Auf dem letzten hätte sie noch lächelnd vor dem Turm Xunyang in der Provinz Jiangxi posiert. „Wir möchten nur, dass uns die Behörden über die letzten Fortschritte informieren, doch wir warten immer noch“, beklagte sie sich.
Huang Yan, eine 49-jährige Buchhalterin begann zu weinen, als sie Journalisten erzählte, sie würde ihren 49-jährigen Ehemann und ihren 70-jährigen Vater unter den Passagieren an Bord des Unglücksschiffes vermuten. Sie sei sich jedoch nicht sicher, denn ihre Namen würden nicht auf der offiziellen Passagierliste aufscheinen. „Warum hat der Kapitän das Schiff verlassen, während die Passagiere immer noch vermisst werden?“, fragte sie und fügte hinzu: „Wir möchten, dass die Regierung die Namensliste der Passagiere veröffentlicht, die an Bord waren.“ Zhang Jianwei, dessen Frau die Reise gemeinsam mit mehr als 20 Bekannten aus der Nachbarschaft angetreten hatte, sagte, sie hätte ihn noch am Montagabend angerufen. „Sie hat gesagt, dass sie sich darüber wundern würde, warum das Schiff in dem starken Regen und dem heftigen Wind nicht stoppen würde.“
Quelle: german.china.org.cn
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