Kulturmagazin

Kungfu - Chinesische Kampfkunst

Chinesische Medizin

Folklore

Volkstümliche Festivals

Gastronomie

Volkskunst


Die chinesische Kampfkunst-Kungfu

Die chinesische Kampfkunst hat eine lange Geschichte und umfassendes Massenfundament und gehört zu den wertvollen kulturellen Erben der chinesischen Nation. Sie hat sich im Leben der Menschen und in der Praxis der Produktion entwickelt. Ihre Theorie basiert auf der chinesischen traditionellen Kultur. Ihr Training umfaßt Angriffs- und Abwehrkunst mit bloßen Händen oder Geräten. Ihre Sportform ist Tricks und Ringen. Zudem legt sie großen Wert auf die Harmonie von Körper und Geist.

Das chinesische Boxen ist eine wichtige Grundlage für die chinesische Kampfkunst. Wer die chinesische Kampfkunst lernen will, muß zuallererst Boxen lernen. Mit dem Boxen kann man nicht nur körperlich stärken, sondern auch sich verteidigen. Die Boxenkunst unterscheidet sich von einander wegen verschiedener Übungsmethoden, Grundbewegungen, Trickstrukturen sowie Besonderheiten und Stile. Insgesamt gibt es über 200 Arten und mehr als 2000 Tricks.

Chang Quan, die Lange Boxenkunst, ist ein Oberbegriff von mehreren Boxenarten wie Hong Quan, Pao Quan und Shaolin Quan, die ähnliche Stile haben. Die Besonderheit von Chang Quan ist es, sich weit und breit zu bewegen und den Gegner lang dauernd anzugreifen. Chang Quan fordert Geschicklichkeit und hat viele Bein- und Springenbewegungen. Sie ist geeignet für die Boxenkunstliebhaber in Nordchina. Nan Quan, die Süden-Boxenkunst, ist in Südchina verbreitet. Bei der Übung von Nan Quan bewegt man hauptsächlich die Arme. Jede Bewegung hat mehrere Variationen, muß ganz schnell und kräftig gemacht werden. Zudem schreit man bei der Übung, um die Kraft zu verstärken. Da ihr Bewegungsumfang relativ klein ist, kann Nan Quan auf dem Boot geübt werden und ist bei den Fischern sehr beliebt.

Xiangxing Quan ist eine weitere der Boxenarten , die die Bewegungen der Tiere bei Angriff und Abwehr imitiert. Ditang-Quan, auch Digong-Quan genannt, ist wieder eine Boxenart. Sie hat die Hauptbewegungen wie Fallen, Stürzen, Rollen und Umdrehen und bildet mit den Tricks von Händen, Beinen, Schritten und Körper eine komplette Kampfkunst von Angriff und Abwehr. Taiji Quan heißt Schattenboxen. Es basiert auf der Taiji-Theorie der klassischen chinesischen Philosophie, nämlich, Yin und Yang, 2 im Gegensatz zueinander stehenden und auch vereinigten Objekte, die sich gegenseitig verwandeln können.

Die Bewegungen des Schattenboxens sind mild, langsam und kontinuierlich. Seine Besonderheit ist, Bewegung durch Ruhe und Härte durch Weichheit zu besiegen. Bei der medizinischen Behandlung und Körperstärkung hat das Schattenboxen gute Auswirkungen, deshalb ist es seit Jahrenhunderten unter den Massen populär. Es gibt mehrere Schulen vom Schattenboxen. Das Chen-Schattenboxen stammt aus dem Dorf Chenjiagou in der zentralchinesischen Provinz Henan.

Mehr als 1400 der über 2000 Dorfbewohner von Chenjiagou üben Kampfkunst. Alle 7 Familienangehörigen vom Dorfbewohner Chen Shitong können Kampfkunst üben.

Die Waffen für die chinesischen Kampfkunst sind vielfältig. Nach dem Volksmund gibt es 18 Waffen. Die häufig benutzten langen Waffen sind Pallasch, Speer, Stock usw. Speer ist eine wichtige Waffe unter den langen Waffen, und er wird als "König aller Waffen" bezeichnet. Unter allen Waffen ist Speer am schwersten zu üben. Schwert gehört zu den kurzen Waffen und wird als "König aller Waffen mit beiden Schneiden" betrachtet. In der alten Zeit war Schwert die beste Waffe für Selbstverteidigung. Bei der Schwertübung sind die Schritte leicht und flott. Die Bewegungen sind kontinuierlich und der Übende verbindet sich mit dem Schwert. Bei der Übung des Schwerts mit langer Quaste bewegt sich der Körper mit den Schritten, das Schwert mit dem Körper, und die Quaste mit dem Schwert. Die Übung ist zwanglos und elegant und sieht wie ziehende Wolken und fließendes Wasser aus. Die Säbelkunst ist ein Oberbegriff aller Tricks der kurzen Säbel im modernen Kampfkunstsport. Wie das Schwert ist der Säbel auch eine gute Waffe für Selbstverteidigung. Die weiche Peitsche gehört zu den weichen Waffen. In der Kampfkunst gibt es sowohl Einzel-Peitsche als auch Doppel-Peitsche. Je eine Peitsche in den beiden Händen heißt Doppel-Peitsche. Die Doppel-Peitsche ist unter den Massen sehr beliebt, weil sie leicht mitzunehmen ist. Aber es ist ganz schwer, die Doppel-Peitsche gut zu üben.

Zu Doppel-Waffen gehören Doppel-Säbel, Doppel-Schwert, Doppel-Streithaken usw, davon ist Doppel-Säbel am häufigsten zu spielen. Die Doppel-Säbel-Übung kann die Stärke, Kraft und Vitalität der Sportler am besten demonstrieren. Die Doppel-Schwert-Übung bedeutet die Übung der Tricks mit je einem Schwert in der Hand. Der Doppel-Streithaken ist eine im Volk weit verbreitete Waffe. Der Streithaken ist von der Waffe "Streitpickelklinge" in der alten Zeit entwickelt worden. Es gibt lange und kurze Streithaken und Streithaken mit Seil. Heute ist der kurze Streithaken am häufigsten im Sport zu spielen.

"Alle Kampfkunst stammt aus dem Shaolin-Tempel". Der Shaolin-Tempel hat zur Entwicklung und Verbreitung der chinesischen Kampfkunst unvergängliche Beiträge geleistet. Der Shaolin-Tempel am Fuß des Songshan-Berges in der Provinz Henan wurde im Jahr 479 gebaut. Inzwischen hat er Aufstieg und Verfall erlebt. Dreimal wurde er in Brand gesteckt. Aber die Tradition der Kampfkunstübung der Mönche vom Shaolin-Tempel ist immer beibehalten. Die übriggebliebene Wandmalerei im Tempel zeigt die damaligen Szenen der Kampfkunstübung der Shaolin-Mönche. Die Gruben auf dem Ziegelsteinboden in der Übungshalle sind Zeugen der harten Übung der Shaolin-Mönche.

Die Kampfkunstübung der Shaolin-Mönche ist nicht nur für die Körperstärkung. Sie haben auch an mehreren Kriegen gegen die fremden Eindringlinge teilgenommen, um das Land zu verteidigen. Seit Jahrhunderten wird die Kampfkunst des Shaolin-Tempels hochgeachtet und gewürdigt.

Der Wudang-Berg in der Provinz Hubei ist ein bekannter heiliger Berg des Taoismus. Der Wudang-Berg ist auch der Ursprungsort der Neijia-Boxenkunst des Taoismus.

Das Neijia-Boxen ist für die Taoisten eine Methode der Körperstärkung. Sie ist aber auch ein Mittel zur Selbstverteidigung in den abgelegenen Bergen und uralten Wäldern.

Es gibt mehrere Schulen in der chinesischen Kampfkunst. Viele Schulen sind jeweils in einer Familie von Generation zu Generation überliefert. Der 83-jährige Liu Jigen ist einer der Kampfkünstler der Wudang-Schule. Er will die von ihm entwickelten Tricks "Daguandao" an seine Kinder und Enkel überliefern. Die 3 Generationen in der Familie Chen Chengwen in dem Dorf Shutanggou am Fuß des Songshan-Berges üben gern Kampfkunst. Viele Kampfkunstliebhaber haben ihre Kinder, die nur 5 oder 6 Jahre alt sind, in die Schulen der Kampfkunst geschickt. Die Kinder lernen mit der Hilfe der Lehrer und Trainer sowohl Kampfkunst als auch Bildungskenntnisse. Sie wachsen gesund und kräftig heran.

Seit den 80er. Jahren dieses Jahrhunderts sind landesweit in China zahlreiche Kampfkunstsorganisationen und über 12 000 Kampfkunstschulen, die von der Gesellschaft finanziell unterstützt werden, errichtet worden. In vielen Provinzen, autonomen Gebieten und regierungsunmittelbaren Städten sind Kampfkunstteams oder Kampfkunststrainingsbasen errichtet worden. Landesweit werden in mehreren Sporthochschulen Abteilungen für Kampfkunst eingerichtet, um hochqualifizierte Lehrer, Trainer und Forscher der Kampfkunst heranzubilden.

Bei manchen Kampfkunstschulen gibt es spezielle Abteilung zum Empfang der ausländischen Kampfkunstliebhaber. Viele ausländische Freunde sind nach China gekommen, um Kampfkunst zu lernen, an Wettbewerben teilzunehmen und mit Chinesen Austausch zu machen.

Nach Gründung der VR China hat der Staat die traditionelle Kampfkunst eingehend systematisiert und kollationiert. Zudem wird auch die Forschungsarbeit der Theorie der Kampfkunst intensiviert.

Die chinesische Kampfkunst entspringt in der Zeit des Kampfs zwischen der Menschheit und den Raubtieren. Die Kriege zwischen den Stämmen haben die Entwicklung der Kampfkunst gefördert. Mit der Entwicklung der Gesellschaft ist die chinesische Kampfkunst nicht nur im Volk weit verbreitet, sondern auch Disziplinen bei den Wettbewerben und Methoden zur medizinischen Behandlung geworden. Die akrobatischen Szenen in den chinesischen Opern sind geschmückte Kampfkunst. Viele berühmte Operschauspieler haben von Wushu-Meistern die Kampfkunst gelernt. Wegen ihrer soliden Kampfkunst und ausgezeichneten Schauspielkunst sind sie bei den Zuschauern sehr beliebt.

Seit den letzten Jahren sind in China oft Kampfkunst-Meisterschaften oder Schaukämpfe veranstaltet worden, um das Niveau der Kampfkünstler zu erhöhen. Die Gegenübung ist die Elite der chinesischen Kampfkunst. Die Form der Gegenübung hat auch die Entwicklung der chinesischen Kampfkunst gefördert. Die Boxen-Gegenübung fordert eine geschickte Beherrschung der Tricks. Zudem müssen die Sportler bei der Übung sehr gut kooperieren.

In der chinesischen Kampfkunst gibt es verschiedenartige Gegenübungen mit den Waffen. Das ist die Gegenübung der Frauen mit dem Schwert. Die Übung mit Doppel-Säbel gegen Speer kann die Stärke und Kräfte sowie Unbeugsamkeit und Tapferkeit der Sportler am besten zeigen. Die Übung mit Säbel und Schild gegen dreigliedrigen Stock demonstriert die Flinkheit und Unerschütterlichkeit der Kampfkunstsportler. Die Übung mit bloßen Händen gegen Speer bedeutet, daß zwei Sportler, der eine ohne Waffen und der andere mit Speer, Angriffs- und Abwehrkunst gegen einander üben. Dieser Trick wurde in der alten Zeit "Waffen mit bloßen Händen entreißen" genannt. Die Übung mit dreigliedrigem Stock gegen Säbel mit Schild und Stock ist eine Gegenübung unter 3 Menschen. Die 3 Sportler haben verschiedene Waffen. Die Übung ist imponierend und atemberaubend.

China legt großen Wert auf die Entwicklung der Kampfkunst. Sie wird einerseits als Massensport getrieben, andererseits in Leistungssport aufgenommen. Zudem ist die Kampfkunst ein Bestandteil des Schulssports geworden. In der chinesischen Kampfkunst sind die Geschicklichkeit und die Tugend der Kunst gleich wichtig. Die chinesische Kampfkunst hat eine Geschichte von mehreren tausend Jahren und ist ein Kleinod der traditionellen chinesischen Kultur. Die Kampfkunst entspringt in China. Als ein wichtiges kulturelles Erbe der Menschheit gehört sie auch der Welt.