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Traditionelle chinesische Musik soll besser geschützt werden

China verfügt über eine lange musikalische Tradition. Doch droht die traditionelle chinesische Musik im Prozess der Modernisierung in Vergessenheit zu geraten. Viele chinesische Experten arbeiten daher daran, sie zu bewahren und zu schützen.

Eine der bedrohten Arten traditioneller chinesischer Musik ist z.B. die in den südostchinesischen Provinzen Fujian und Taiwan populäre Nanyin-Oper. Nanyin bedeutet so etwas wie die „südliche Melodie“. Das besondere an der Nanyin-Oper ist, dass sich an ihr die antike chinesische Musik am besten erkennen lässt. Deshalb wird diese Oper auch als lebendes Fossil der antiken chinesischen Musik bezeichnet. Im Laufe der jüngeren Geschichte geriet die 1.200 Jahre alte Nanyin-Oper immer mehr in die Gefahr, in Vergessenheit zu geraten. Immer mehr sank das Interesse, die Nanyin-Oper weiterzuführen. Die Regierung der Provinz Fujian hat diese Notlage erkannt und Gegenmaßnahmen eingeleitet, um diese alte und einzigartige Lokaloper zu schützen. Sogar in den Grundschulen wurde die Nanyin-Oper wieder bekannt gemacht. Und somit erklingen in Ostchina bis heute die eigenartigen Melodien der Nanyin-Oper. Statistiken zufolge gibt es mittlerweile allein in der Region Quanzhou über 500 Nanyin-Ensembles. Darüber hinaus haben zahlreiche Amateurforscher und -ensembles der vom Aussterben bedrohten Oper neue Lebenskraft verliehen.

Natürlich setzt sich nicht nur die Provinzverwaltung von Fujian für den Schutz der traditionellen Musik ein. Auch die chinesische Zentralregierung und das Ministerium für Kultur bemühen sich um ihren Schutz. In den vergangenen Jahren hat die chinesische Regierung eine Reihe von Maßnahmen zum Schutz der traditionellen Musik ergriffen. Da dies keine Arbeit ist, die ad hoc erledigt werden kann, muss sie über einen langen Zeitraum kontinuierlich und systematisch geschehen. Gegenwärtig beschäftigt sich das Kulturministerium intensiv mit der Ausarbeitung eines entsprechenden Plans. Alle gesellschaftlichen Kreise, von Beamten, Experten bis hin zu einfachen Leuten, haben dazu ihre Unterstützung zugesagt.

Bereits in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden landesweite Untersuchungen und Forschungen zum nationalen Kulturerbe begonnen. Im Jahr 1978 rief das Kulturministerium ein umfassendes Projekt zur Rettung des nationalen Kulturerbes ins Leben. Schwerpunkt des Projekts war die Zusammenstellung von 10 Sammelwerken über die volkstümliche chinesische Literatur und Kunst.

An dem Projekt beteiligten sich über 50.000 Experten, Gelehrte, Literatur- und Kunstliebende aus allen Landesteilen. Die Sammlung soll einmal sich aus vier musikalischen Sammelwerken, bestehend aus 120 Bänden, über chinesische Volkslieder, nationale Musikinstrumente, Opernmusik und volkstümliche Gesangs- und Vortragskunstformen zusammensetzen. Die chinesische Regierung hat zahlreiche Musiker und Volkskünstler für die Sammlung, Erforschung und Dokumentierung der durch den Volksmund überlieferten Musikwerke gewinnen können. Bis heute sind 3 der 4 Sammelwerke zur traditionellen Musik fertiggestellt worden. Das letzte Werk soll voraussichtlich im Jahre 2005 beendet werden.

Die Sammelwerke umfassen fast alle volkstümlichen Musikarten in China, erläutert Feng Guangjue von der Projektgruppe und Fachmann für musikalische Theorie. Man könne die vier Sammelwerke über traditionelle chinesische Musik und die anderen Kunstsammlungen auch als die Große Mauer der chinesischen Kunst bezeichnen. Denn sie sollten wie die Große Mauer eine wichtige Stellung in der chinesischen Geschichte einnehmen. Ausländische Fachkollegen hätten gegenüber den Ergebnissen des Projektes große Achtung bezeugt und schätzten die Leistungen bei der Sammlung der traditionellen Musik der in China lebenden Nationalitäten hoch ein, so Feng weiter.

Zur Sammlung, Erforschung und Dokumentierung der traditionellen chinesischen Musik haben viele staatliche Institutionen beigetragen, darunter auch die Chinesische Kunstakademie. Das Institut für Musikforschung der Akademie besitzt über 140.000 Buchbände, knapp 40.000 Schallplatten sowie 8.000 Tonbänder und Kassetten. Darüber hinaus werden dort rund 20.000 antike volkstümliche Musikinstrumente aufbewahrt. Im Jahre 1997 wurde das akustische Archiv des Instituts mit einer Sammlung von 7.000 Stunden Volksmusik aller chinesischen Nationalitäten, in die UNESCO-Liste „Memory of the World“ (Gedächtnis der Welt), einem Programm zum Erhalt des dokumentarischen Erbes der Menschheit, aufgenommen.

(CRI/China.org.cn, 24. Juli 2003)


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