China hat seinen ersten Fall von Schweinegrippe, wie das chinesische Gesundheitsministerium am Montag laut der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua erklärte. Gemäss dieser Nachricht sei ein 30-jähriger Mann mit dem Nachnamen Bao, der aus dem chinesischen Festland stammt und eine Reise in die USA unternommen hatte, positiv auf das A/H1N1-Virus getestet worden. Der Kranke befindet sich derzeit in einem Krankenhaus in Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan.

Die chinesischen Behörden hatten bereits beim Verdacht mit umfangreichen Vorsichtsmaßnahmen auf den ersten Fall in der Volksrepublik reagiert. Die Freundin und der Vater des Mannes seien in Quarantäne genommen worden, ebenso ein Taxifahrer, meldete Xinhua weiter. Auch das Krankenhauspersonal, das an der Untersuchung des Mannes beteiligt war, stehe un

ter medizinischer Beobachtung. Zudem seien mehr als 130 der 150 Passagiere ermittelt worden, die mit dem 30-Jährigen von Peking nach Chengdu in der Provinz Sichuan geflogen seien. Auch sie stehen momentan unter Quarantäne. Der Mann, der kürzlich von einem Studienaufenthalt aus den USA zurückgekehrt sei, sei aufgefallen wegen Grippesymptome, die auf das Schweinegrippevirus aus Mexiko hindeuteten. Sein Zustand wurde als stabil beschrieben. Zuvor war bereits ein erster Fall der Schweinegrippe in Hong Kong gemeldet worden.

In den USA breitet sich die Krankheit unterdessen weiter aus. Sie hat inzwischen gemäss deutschen Medienberichten 44 der 50 Bundesstaaten erfasst. Die Zahl der bestätigten Erkrankungen war demnach auf 2.532 gestiegen, wie das US-Seuchenkontrollzentrum am Sonntag mitteilte. Das sind rund 900 Fälle mehr als in Mexiko, wo die Seuche zuerst aufgetreten ist und mit 48 die meisten Todesopfer gefordert hat. In den USA sind bisher drei Menschen an der Schweinegrippe gestorben. Ein Todesfall wurde am Wochenende aus Costa Rica gemeldet.

Der als Schweinegrippe-Virus bezeichnete Erreger aus Mexiko ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine neu entstandene Variante des Typs H1N1, der sowohl bei Menschen als auch bei Schweinen und beim Vögeln vorkommen kann. Sowohl die sich in Quarantäne befindlichenen Menschen wie auch das ganze chinesische Volk seien aber in einem emotional stabilen Zustand, berichten verschiedene chinesische Medien übereinstimmend.