Der Iran hat am Mittwoch erfolgreich eine neue Boden-Boden-Rakete vom Typ Sejil-2 getestet. Mit einer Reichweite von 2000 Kilometern ist sie fähig, Israel, Südosteuropa und US-Stützpunkte im Nahen Osten zu treffen. Die US-Regierung ist besorgt.

Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad hat am Mittwoch den Testerfolg persönlich verkündet: "Der Verteidigungsminister hat mich darüber informiert, dass die Rakete Sejil-2, in der fortgeschrittene Technologien integriert werden, in Semnan geschossen wurde und das Ziel erfolgreich zerstörte", sagte Ahmadinejad während seines Besuchs in Semnan, wo das iranische Raumfahrtprogramm entwickelt wird.

Laut iranischen Medien sei die Mittelstreckenrakete Sejil-2 mit einer Reichweite von 2000 Kilometern eine Neuentwicklung. Die Raketen des Typs können somit Israel, Südosteuropa und US-Stützpunkte im Nahen Osten erreichen.

Die US-Regierung reagierte schnell auf den Raketenabschuss des Irans. Robert Gibbs, Sprecher des Weißen Hauses, erklärte am selben Tag, dass Präsident Barack Obama die Entwicklung des iranischen Raketenprogramms seit langem verfolgt habe. "Sie alle wissen", sagte Gibbs den Journalisten, "der Präsident ist überzeugt, dass die Durchführung eines solchen Programms die Sicherheit des Irans nicht verstärken kann, sondern es mache den Staat wenig sicher."

Die meisten westlichen Experten glauben, dass der Iran momentan noch unfähig sei, Atomwaffen, einschließlich Gefechtsköpfe für Langstreckenraketen, zu produzieren. Dennoch erklärte eine Gruppe von us-amerikanischen und russischen Wissenschaftlern am Dienstag, dass die islamische Republik in zwei bis drei Jahren einfache Atomanlagen anfertigen und die Atomgefechtsköpfe in weiteren fünf Jahren danach produzieren könne.

Die iranische Regierung behauptete jedoch unbeirrt, dass ihr Raketenprogramm zur Landesverteidigung und das Raumfahrtsprogramm zur wissenschaftlichen Forschung entwickelt werden. Was das Atomprogramm betrifft, sei es ausschließlich zur zivilen Energienproduktion benutzt worden.