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12. 11. 2009 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Ein amerikanischer Chinaexperte meint, US-Präsident Barack Obama werde während seines kommenden Chinabesuchs drei Hauptthemen mit China diskutieren. Die momentanen Handelsstreitigkeiten hält er nicht für problematisch für die bilateralen Beziehungen.
Clayton Dube, ein Direktor des US-China-Instituts an der University of Southern California, sagte gegenüber Xinhua, Obama werde drei wesentliche Themen mit Chinas Staatspräsident Hu Jintao besprechen: die unsichere ökonomische Lage, Sorgen über die Verbreitung von Atomwaffen sowie die Notwendigkeit, entschieden gegen die globale Erwärmung zu kämpfen.
Was die Wirtschaft betreffe, so Dube, würden sich die zwei Staatschefs sicher gegenseitig zum Erfolg ihrer Konjunkturprogramme beglückwünschen. Aufgrund ihrer Bemühungen sei die längste Rezession der letzten 70 Jahre nun vorbei, obwohl das noch nicht offiziell angekündigt wurde, sagte Dube, das Wachstum des BIP erweise sich aber als sicher.
Dube erwähnte auch die Spannungen im gegenseitigen Handel beider Staaten. Die USA hatten Chinas größten Exporteuren von Stahlrohren Zölle von 24 bis 37 Prozent aufgedrückt. Chinesische Offizielle nannten das protektionistisch, nachdem bereits im September in China hergestellten Reifen Importzölle von 35 Prozent auferlegt worden waren. China startete später eine Untersuchung zu Exportpraktiken US-amerikanischer Autohersteller.
Laut Dube hätten diese Handelsdispute einen relativ kleinen Einfluss auf die Beziehungen der Länder. Kurz zuvor hätte der bilaterale Handel in den ersten acht Monaten dieses Jahres 226 Milliarden Dollar betragen, aufgrund der Rezession 15 Prozent weniger als in der gleichen Vorjahresperiode. Der symbolische Einfluss sei bei den Handelsdisputen größer als der monetäre, so Dube, der Einbruch im bilateralen Handel sei vor allem der Rezession geschuldet, die Ende 2008 begann.
Beim Thema Verbreitung von Atomwaffen, vermutet Dube, könnten beide Seiten Fortschritte machen. Nordkorea habe positive Signale gegeben, an den Verhandlungstisch zurückkehren zu wollen, als der chinesische Premier Wen Jiabao Pjöngjang zuletzt besucht hatte. Dube zitierte Jeff Bader, Obamas Asien-Berater des Nationalen Sicherheitsrates: "Wir sind weniger am Prozess denn am Ergebnis interessiert."
Dube ist überzeugt, dass die USA offen für direkte Gespräche Treffen mit Nordkorea in Pjöngjang oder anderswo seien, sofern das Land gewillt sei, die Sechs-Parteien-Gespräche weiter zu unterstützen. Er glaubt, Kim Jong Il habe die Bereitschaft des Landes dazu geäußert, während der chinesische Premier Wen Jiabao Pjöngjang besuchte.
Zum Thema Klimawandel sagte Dube, beide Länder hätten unleugbar Fortschritte hin zu einer Einigung darüber gemacht, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren.
Die USA hätten der Reduktion ihrer Kohlendioxidemissionen ohne eine ähnliches Engagement Chinas nicht zugestimmt. Todd Stern, der US-Chefunterhändler in dieser Frage behauptet, dass Entwicklungsländer das Meiste zum Anstieg der Emissionen beitragen würden. Darauf, so Dube, hätten die Chinesen geantwortet, dass sie unter Druck stünden, den Lebensstandard der Menschen zu erhöhen, so dass man von ihnen nicht die gleichen Anstrengungen zum Klimaschutz wie die der USA erwarten dürfe.
Dube erwartet, dass es während Obamas Besuch in Beijing für beide Seiten darum gehen wird, herauszufinden, wie weit zu gehen der andere bereit ist, damit beide eine UN-Vereinbarung in Kopenhagen unterzeichnen können. Er meint jedoch, es sei unwahrscheinlich, dass eine der beiden Seiten Konzessionen machen werde.
Die Beziehungen beider Länder wären ungemein wichtig, was Wirtschaft, nationale Sicherheit und den Klimawandel angehe. Keines dieser drei Themen könnte einseitig gelöst werden. Deshalb sei Obamas Chinabesuch so wichtig, resümierte Dube.
Quelle: Xinhua
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