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25. 11. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Massaker auf den Philippinen fordert 49 Todesopfer

Die Hoffnung, Überlebende des jüngsten Massaker auf den Philippinen zu finden, schwindet, als Retter am Mittwoch drei weitere Leichen gefunden haben. Die Zahl der Opfer stieg damit am Montag auf 49.

Ibrahim Magundadatu, Bürgermeister der Stadt Buluan in der Provinz Maguindanao, sagte dem lokalen Fernsehen, dass die jüngsten Opfer des schlimmsten Massakers der Philippinen alle männlich seien. Die Leichen wurden aus dem gleichen Hanggrab in der Stadt Amputuan ausgegraben, wo am Dienstag bereits 25 Leichen geborgen wurden.

Der lokale Fernsehsender ABS-CBN berichtete, dass eines der jüngsten Massakeropfer ein "UNTV" T-Shirt trug. Die Leiche wurde zusammen mit einem braunen Toyota Vios ausgegraben, der seit Montag vermisst wird.

Rund 100 Milizionäre überfielen einen Konvoi von 51 Journalisten, Anwälten und Unterstützern des Vizebürgermeister von Buluan, Esmail Mangudadatu, als sie auf dem Weg waren, ihn als Kandidaten bei den Wahlen zum Landeshauptmann für das kommende Jahr zu registrieren. Sie wurden von der Hauptstraße zusammengetrieben und erschossen oder zu Tode gehackt.

Der Sprecher der Nationalpolizei Chief Superintendent Leonardo Espina gab gegenüber den Medien an, dass die ersten Untersuchungberichte darauf hindeuten, dass die für die Ausführung zuständige Gruppe geführt wurde vom Bürgermeister der Stadt Datu Unsay – Andal Ampatuan Jr, der Erzrivale von Mangudadatu bei den kommenden Provinzwahlen. Sein Vater, Andal Ampatuan Sr, war drei Mal in Folge Gouverneur von Maguindanao. Er besäße eine beträchtliche Privatarmee, teilte die Polizei mit.

Die philippinische Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo hatte Maguindanao und zwei benachbarte Gebieten sogleich in den Ausnahmezustand versetzen lassen. Das gibt den Sicherheitskräften gibt mehr Freiheit, Verdächtige zu verhaften und festzuhalten. Aber bis Mittwochmittag gab es noch keine Verhaftungen.

Bürgermeister Magundadatu habe bereits gesagt, dass bisher nur vier Überlebenden des Massaker bei ihm waren, hieß es, aber es wurde noch nicht von den nationalen Behörden bestätigt.

Bai Fatima Sinsuat, Seniormitarbeiterin des lokalen Roten Kreuzes, gab an, die Opfer wurden brutal ermordet, und basierend auf Informationen des Roten Kreuzes wurden einige weibliche Opfer zuvor vergewaltigt.

Durch seinen Sprecher ließ UN-Generalsekretär Ban Ki-moon verlauten, die Berichte von der brutalen Ermordung von mehr als 40 Zivilisten hätten ihn traurig gemacht. Er hoffe, dass keine Mühe gescheut werde, die Täter vor Gericht zu bringen und zur Rechenschaft zu ziehen.

Benita Ferrero-Waldner, die EU-Kommissarin für Außenbeziehungen und Europäische Nachbarschaftspolitik, verurteilte aufs Schärfstedie barbarische Ermordung unschuldiger Zivilisten, die sich an den Vorbereitungen auf die bevorstehenden Wahlen der Philippinen beteiligt hatten.

Die Foreign Correspondents Association of the Philippines nannte das Massaker ein "fröstelndes Vorspiel" zu den entscheidenden Präsidentschafts-, Kongress-und Kommunalwahlen im Jahr 2010. Es untergrabe das allgemeine Gefühl von Sicherheit und Vertrauen in die Gesetzeshüter.

Die Korrespondentenvereinigung beschrieben den Tod von mindestens 13 lokalen Reportern, die dem Konvoi gefolgt waren, als "die schwersten Verluste an Menschenleben für die philippinischen Medien" an einem einzigen Tag, der einer Reihe von vielen ungelösten Morden an philippinischen Journalisten in den letzten Jahren auf dem Fuße folgt.

Quelle: Xinhua

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