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21. 06. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Ein erleichterter Rekord-Weltmeister und ein sprachloser Titelverteidiger: Wie nahe Freude und Frust in der schönsten aller Sportarten beieinander liegen können, offenbarte ein emotionaler Sonntag bei der FIFA WM 2010™ in Südafrika. Während Brasilien frühzeitig das Achtelfinalticket löste, ließ Italien abermals Federn und muss ernsthaft um das Weiterkommen bangen.
Luis Fabiano war der gefeierte Held im Scheinwerferlicht des Soccer-City-Stadions von Johannesburg. Der Stürmer der Seleção zeigte sich im mit Spannung erwarteten Duell der Gruppe G mit der Elfenbeinküste angesichts seiner beiden Treffer beim 3:1-Erfolg des Kollektivs von Coach Carlos Dunga von seiner besten Seite und demonstrierte nach dem Gewinn des adidas Goldenen Schuhs beim FIFA Konföderationen-Pokal 2009 abermals, dass die Kap-Nation für ihn ein gutes Pflaster ist. Elano setzte mit seinem Tor den Schlussakkord des aus brasilianischer Sicht fast komplett harmonischen Abends, Didier Drogba reagierte daraufhin mit dem verdienten Ehrentreffer. Nicht vollends perfekt lief es für die Seleçao, weil Kaká in der Schlussphase mit Gelb-Roter Karte des Feldes verwiesen wurde.
Nicht zu fassen, dachten sich unterdessen die amtierenden Champions. Gegen die neuseeländischen "Underdogs" musste Marcello Lippis Star-Ensemble in Nelspruit anerkennen, dass vier Jahre alter Ruhm ganz schnell vergehen kann. Das 1:1-Unentschieden in der Gruppe F stellt den wohl größten WM-Ausrutscher der Squadra Azzurra seit der 0:1-Niederlage vor 44 Jahren gegen die DVR Korea dar. Dabei können sich die italienischen Fans noch bei Vincenzo Iaquinta bedanken, der per Foulelfmeter die Führung durch Shane Smeltz ausglich. Erstaunlich: Italien ist im Jahre 2010 weiter sieglos.
Dass man auch in Südamerika mit dem von Griechenlands Nationaltrainer Otto Rehhagel in die Welt gesetzten Begriff "kontrollierte Offensive" etwas anfangen kann, stellten Paraguays Elitekicker im ersten Spiel des Tages eindrucksvoll unter Beweis. In einer an Torszenen nicht gerade reichen Partie schossen Enrique Vera und Cristian Riveros die Albirroja in Mangaung/Bloemfontein zu einem verdienten 2:0-Sieg gegen die Slowakei und sorgten dafür, dass man dank einer effizienten Spielweise bereits auf den erhofften Achtelfinaleinzug schielen darf.
Ergebnisse
Slowakei – Paraguay 0:2
Italien – Neuseeland 1:1
Brasilien – Elfenbeinküste 3:1
Zu den detaillierten Spielberichten dieser drei Partien gelangen Sie über die entsprechenden Links in der rechten Menüleiste. Die aktuellen Tabellenstände finden Sie hier oben unter "Gruppen".
Tor des Tages
Slowakei – Paraguay 0:1, Enrique Vera (27. Minute)
Als echter Fussball-Leckerbissen muss ein Geniestreich Paraguays betrachtet werden. Lucas Barrios ließ zwei Gegenspieler alt aussehen und "tunnelte" gar einen Verteidiger, als er seinen mit großen Schritten heranstürmenden Teamkollegen Vera mit einem "Zuckerpass" in Szene setzte. Vera schlenzte das Leder schließlich eiskalt mit dem Außenrist ins rechte slowakische Toreck und brachte Paraguay damit nicht nur auf die Siegerstraße, sondern markierte auch den 50. Treffer der ersten WM-Endrunde auf afrikanischem Boden.
Denkwürdiger Moment
120 Sekunden für die Ewigkeit: Andy Barron wurde in der Nachspielzeit eingewechselt und avancierte damit zu einem Teil neuseeländischer Fussballgeschichte. Der 29-jährige Mittelfeldspieler vom Team Wellington geht eigentlich seiner Vollzeitbeschäftigung als Banker nach und wird wohl fortan in seiner Filiale immer und immer wieder davon erzählen, wie er in Südafrika mit den Kiwis ausgerechnet gegen den amtierenden Weltmeister den zweiten Punktgewinn in der WM-Historie seines Heimatlandes über die Zeit rettete, um bei diesem Welt-Spektakel weiter ungeschlagen zu bleiben. Barry kann nun in doppelter Hinsicht als Experte betrachtet werden, denn er weiß in gleich zwei Bereichen ganz genau, wie man seine Bilanz im positiven Bereich hält.
Zitat des Tages
"Ich glaube, dass unser Land von vier Millionen Einwohnern stillgestanden hat, um unsere Leistung zu sehen. Das ist ein unglaubliches Ergebnis für den neuseeländischen Fussball. Es ist historisch, besser als alles, was wir bisher erreicht haben, wenn man den Status unserer Gegner bedenkt."
Ricki Herbert (Trainer, Neuseeland)
Zahl des Tages
17 - Italiens Kapitän und Abwehrchef Fabio Cannavaro, seines Zeichens FIFA Weltfussballer des Jahres 2006, lief gegen die Neuseeländer zum 17. Mal in einem WM-Spiel auf und zog in der verbandsinternen Rangliste mit Torhüter-Legende Dino Zoff gleich. Vor diesem Duo rangieren nur noch Gaetano Scirea und Antonio Cabrini (je 18 WM-Einsätze) sowie Paolo Maldini (23). Die Bestmarke kann der 36-jährige Cannavaro allerdings selbst bei einem erneuten Finaleinzug des Weltmeisters in Südafrika nicht mehr erreichen.
Quelle: FIFA
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