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08. 07. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Als Bastian Schweinsteiger um kurz nach 23:00 Uhr aus der Tür der deutschen Umkleidekabine trat, waren ihm die vergangenen 90 Minuten des WM-Halbfinales gegen Spanien (0:1) im Gesicht abzulesen. Bevor er sich zu den wartenden Journalisten begab, lehnte er sich gegen eine Wand und es schien, als ob er kurz eine Minute in sich gehen wollte. Bundestrainer Joachim Löw gesellte sich zu ihm hin und wechselte einige Worte mit ihm.
"Es ist schade, dass wir es nicht geschafft haben", so Schweinsteiger im anschließenden Interview. "Wir haben nicht zu 100 Prozent das gezeigt, was wir gegen England und Argentinien geschafft haben. Wir hatten zwar einige Chancen, und die muss man machen, wenn man weiterkommen will. Letztendlich haben wir ein ordentliches Turnier gespielt und darauf können wir stolz sein."
Viel Glück fürs Finale
Einer, der die große Möglichkeit hatte, die DFB-Elf in Führung zu bringen, war Toni Kroos, der in der 69. Minute aus elf Metern an Spaniens Torhüter Iker Casillas scheiterte. "Die hätte ich einfach machen können. Dann führen wir 1:0 und vielleicht geht das Spiel dann in eine andere Richtung", erklärte der 20-Jährige niedergeschlagen gegenüber FIFA.com.
"Uns hat heute einfach vielleicht der Mut gefehlt. Die Chance auf das Finale war groß, aber wir haben es nicht geschafft. Spanien hat wenig zugelassen und verdient gewonnen. Fürs Endspiel wünsche ich den Spaniern alles Gute", zeigte sich Schlussmann Manuel Neuer im FIFA-Interview auch in der Stunde der Niederlage als fairer Sportsmann und gab zu: "Die Enttäuschung ist natürlich riesengroß."
Mannschaft kann stolz sein
In der Kabine herrsche einfach nur "tiefe Traurigkeit. Wir waren so nah dran und haben es doch nicht geschafft. Es gibt nicht viel zu sagen. Wir werden ein wenig Zeit brauchen und dann schauen wir, ob wir uns über unsere Leistungen hier bei der WM freuen können", suchte Cacau nach den richtigen Worten.
"Das ist Fussball", flüchtete sich Teammanager Oliver Bierhoff gegenüber der FIFA in Floskeln, aber nach "einiger Zeit wir die Mannschaft erkennen, was sie geleistet hat. Darauf kann sie stolz sein." Und ebenso der erstmals bei dieser WM im der Startformation aufgelaufene Piotr Trochowski glaubt, dass "wir heute sicher mit gesenkten Kopf rumlaufen werden, aber morgen richten wir den Fokus auf das Spiel um Platz drei gegen Uruguay."
Eine rosige Zukunft
"Ein oder zwei Tage", so Cacau, benötige die Mannschaft nun, um sich wieder aufzurichten. Rechtzeitig um am Samstag im Port-Elizabeth-Stadion gegen die Celeste einen "positiven Schlusspunkt" zu setzen.
Auch wenn die deutsche Mannschaft nach 2006 nun erneut im Halbfinale den Traum vom WM-Titel begraben muss, so hat der jüngste WM-Kader seit 76 Jahren am Kap der Guten Hoffnung mehr als überzeugt. Und genau wie sich alle weitgehend einig sind, dass die Niederlage verdient und man eine große Chance verpasst hat, so "hat das Team eine große Zukunft vor sich. Schade, dass einige Spieler erst so spät zu uns gestoßen sind. Es gilt nun, weiter zu arbeiten und zusammen zu trainieren", gibt Vize-Kapitän Schweinsteiger die Richtung vor. "Dynamisch, lernfähig und auch erfolgsorientiert", so beschrieb Löw seine Mannschaft auf der obligatorischen Pressekonferenz und er weiß, dass die Zeit dieser Elf noch kommen wird.
Der "Weg zum Cup", wie es auf dem Mannschaftsbus des dreifachen Weltmeisters steht, ist gestoppt, aber die Reise der Özils, Lahms oder Müllers hat gerade erst begonnen.
Quelle: FIFA
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