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13. 09. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Der chinesische Astronom Ye Shuhua sieht in der Expo eine große Chance für China, sich von Innovationen der Teilnehmerländer inspirieren zu lassen. Von den Besuchern wünschte er sich mehr Interesse für einige Details, statt das Messegelände nur staunend und fotografierend abzuwandern.
Astronomie und die Expo 2010 in Shanghai, auf den ersten Blick scheint es hier keinen Zusammenhang zu geben. Ye Shuhua, Mitglied der chinesischen Akademie der Wissenschaften, geht jedoch davon aus, dass der wissenschaftliche Schub, den China durch die Expo erfährt, auch positive Auswirkungen auf die Entwicklung der Astronomie, einer der grundlegenden Wissenschaften des Landes, haben wird. Vor einiger Zeit gab es die Aktion "Wissenschaftler stellen die Expo vor". Ye Shuhua repräsentierte die Astronomie. Er präsentierte den Besuchern das landesweit größte Teleskop und erklärte die derzeitige Forschungsentwicklung seines Fachbereichs. Zudem legte er den Besuchern die ungewöhnliche Methode nahe, die "Expo aus dem Blickwinkel der Astronomie zu betrachten".
Ein Auge fürs Detail
Im Pavillion der Niederlande befindet sich die "Straße des Frohsinns". Sie ist eine beliebte Sehenswürdigkeit, jedoch haben die vielen Menschen, die hier entlang schlendern, selten einen Blick für Details .In der Straße befindet sich eine Replik des Herschel-Weltraumteleskops. Im Mai 2009 wurde das Original des Teleskops im Auftrag der ESA mit einer Ariane-Rakete in die Erdumlaufbahn gebracht. Der Start erfolgte vom Weltraumbahnhof in Guyana. Mit einem Spiegeldurchmesse von 3,5 Metern ist es das derzeit größte Weltraumteleskop im All und brachte die Weltraumforschung einen entscheidenden Schritt voran. Die Kerntechnologie stammt aus Holland.
Sofern man ein Astronomie-Fan ist, bietet der niederländische Pavillion allerdings noch weit mehr interessante Informationen. So sind die Niederlande auch Begründer des LOFAR (Low Frequency Array). LOFAR ist ein ist ein Radiointerferometer, ein europaweites Netzwerk von Antennen, die nach außerdirdischem Leben und Signalen aus den tiefen des Alls suchen. Insgesamt umfasst das Netzwerk 25.000 Antennen in den Ländern Niederlande, Deutschland, Frankreich, Schweden und Großbritannien. Betrachtet man nach Ye die Anordnung der Antennen von oben, so sähen sie aus wie ein Sportler, das wäre sehr schön.
Ye rät den Besuchern, sich Zeit zu nehmen, einmal genau hinzusehen und sich Gedanken zu machen.
Eine moderate Einstellung
Sei es das im Autopavillon vorgestellte „Minus-Ausstoß“-Auto von GM China oder die Londoner "Null-CO2"-Gebäude ... solche zukunftsträchtigen, technologischen Ideen hören sich zwar toll an, aber wann ist mit einer wirklichen Realisierung dieser Konzepte zu rechnen? Ye Shuhua glaubt, einige Antworten auf solche Fragen ließen sich in der Astronomie finden. 1868 fielem beispielsweise dem französische Astronom Jules Janssen bei der Beobachtung einer Sonnenfinsternis in Südindien bis dato unbekannte, gelbe Spektrallinien auf. Dies war die Entdeckung des Heliums. Obwohl der Ursprungsort seiner Entdeckung weit entfernt von Menschen oder der Erde lag, brachte sie Innovationen in verschiedenen Richtungen der Wissenschaft, die das Leben der Menschen verändern sollten: Heliumgefüllte Ballons, flüssiges Helium als Kühlmittel für Supraleiter oder Kernreaktoren ... Auch wenn die Astronomie vom Leben weit entfernt scheint, haben ihre Ergebnisse über andere Wissenschaften großen Einfluss auf den Alltag.
"Alle Fragen immer: Wann kann diese Technologie im Alltag angewendet werden? Ich denke, die Menschen sollten nicht so ungeduldig sein. Sie sollten sich in Geduld üben, den Technologien der Expo Zeit geben.", so Ye. Die vielen Ideen zu Null-CO2-Gebäuden und Null-CO2-Technologien zeigen eine bislang nie dargewesene Denkweise auf. Der Mensch macht sich Gedanken über seinen Platz in der Natur und darüber, wie er die Lebensqualität in der Stadt steigern kann. "[Diese Entwicklung] ist ein gutes Omen. Wann die Technologien entdeckt und wann sie wirklich breit angewendet werden, ist nur eine Frage der Zeit."
Verborgene Möglichkeiten der Wissensdifferenz zum Westen
Der neuartige Kunststoff "Acrylic" am britischen Pavillion, die "atmende" Wand des japanischen Pavillions oder der durchsichtige Zement am Pavillion Italiens ... Pavillions mit Neuinnovationen locken die Besucher. Das Interesse an neuartiger Technologie aus den entwickelten Ländern ist sehr groß. Ye sagt jedoch, statt neue Innovationen wie die meisten Besucher nur zu bestaunen, sollte man versuchen sie mit den Augen einen Experten zu betrachten, um sich die Unterschiede zwischen dem Westen und China vor Augen zu führen.
"Die Differenz ist kein Anlass zur Sorge, auch wir werden in der Zukunft auf Möglichkeiten treffen.", glaubt Ye. Das Motto der Expo "Better City, Better Life" und die daraus resultierenden Innovationen hinterlassen einen großen Eindruck bei Verantwortlichen in der Stadtverwaltung, aber auch bei den normalen Bürgern, hier vollem der jungen Generation. Jedes Land der Welt sieht sich derzeit urbanen Problemstellungen ausgesetzt, seien es überfüllte Straßen oder veraltete Gebäudestrukturen. Die Expo gibt hier vielen Beteiligten ein Input an innovativen Ideen im Bereich von neuen Bauweisen oder neuen Materialien. Vielleicht ist Shanghai nach der Expo in der Lage, einige dieser Ideen aufzugreifen und somit die vorhandene Distanz zum Westen zu verringern.
Quelle: german.china.org.cn
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