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29. 09. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
China und Russland unterzeichneten Montag mehr als ein Dutzend Abkommen über Zusammenarbeit im Energiebereich. Die Leiter der beiden Länder begrüßten zugleich die Vertiefung ihrer strategischen Partnerschaft.
Präsident Hu Jintao und der russische Präsident Dmitri Medwedjew waren Zeugen der Unterzeichnung von 15 kommerziellen Abkommen sowie einem zur Bekämpfung von Terrorismus, Separatismus und Extremismus.
Einer der wichtigsten Handel wurde von der China National Petroleum Corporation (CNPC) und der russischen Transneft über den Betrieb der Ölpipeline unterzeichnet, die sich von Skoworodino in Ostsibirien nach Daqing in Nordostchina erstreckt. Der russische Abschnitt der Pipeline wurde letzten Monat fertiggestellt. Beiden Führer waren nach ihrem Treffen am Montag bei der Zeremonie zur Fertigstellung des chinesischen Teils zugegen.
"Die beiden Länder sollten den sicheren und normalen Betrieb der Ölpipeline gewährleisten, und den ausgewiesenen Betrag der Erdölversorgung so früh wie möglich erreichen", sagte Hu während der Gespräche. Er nannte die Pipeline einen "Meilenstein" für die Zusammenarbeit im Energiebereich zwischen den beiden Ländern.
In früher unterzeichneten Verträgen hat sich Russland verpflichtet, vom 1. Januar nächsten Jahres Öl an China zu liefern durch die fast 1.000 km lange Pipeline zu liefern. Die jährliche Kapazität beträgt dabei 15 Millionen Tonnen Öl.
CNPC unterzeichnete auch einen Vertrag mit der russischen Gazprom, dem weltweit größten Gasproduzenten, um Erdgas nach China zu exportieren.
Russlands Nachrichtenagentur Itar-Tass berichtete, Russland plane seine Gaslieferungen nach China im Jahr 2015 zu starten und kommerzielle Verträge darüber vor Mitte nächsten Jahres zu unterzeichnen.
Gazprom zufolge soll China im Rahmen dieser Vereinbarung 30 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich erhalten, ab Ende 2015 und für 30 Jahre. Der endgültige Deal wird voraussichtlich im nächsten Sommer unterzeichnet werden, berichtete AFP unter Berufung auf Gazprom.
"Russland ist bereit, Chinas vollständige Nachfrage nach Gas zu befriedigen," zitierte Itar-Tass den stellvertretenden russischen Ministerpräsidenten Igor Setschin. Setschin sagte angeblich auch, die bilaterale Zusammenarbeit in der Gaswirtschaft sei von strategischer Bedeutung: "Russland ist Chinas natürliche Partner."
Andere Vereinbarungen beinhalten ein Protokoll eines Memorandum of Understanding (MoU) über die Kohle-Zusammenarbeit und eine strategische Vereinbarung über die friedliche Nutzung der Kernenergie.
Eine Absichtserklärung über Investitionen zwischen der China North Industries Corporation und RUSAL, dem weltweit größten Aluminium-Produzenten, wurde ebenso unterzeichnet wie ein Vertrag über den Entwurf für die Einheiten Nr. 3 und Nr. 4 des Kernkraftwerks Tianwan in Lianyungang.
Eine weitere Vereinbarung über einen Kundenkredit für den Export zwischen der Industrial and Commercial Bank of China und der russischen VTB Bank wurde ebenfalls unterzeichnet.
Die beiden Präsidenten gaben außerdem eine gemeinsame Erklärung zum 65. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs heraus.
Medwedjew sagte, die Dokumente würden den chinesisch-russischen Beziehungen "neue Impulse" geben. "Nie zuvor waren unsere Beziehungen durch ein so hohes Maß an gegenseitigem Vertrauen geprägt", sagte Medwedjew und fügte hinzu, dass seine Regierung chinesische Investitionen in Hightech-Branchen wie dem Flugzeugbau begrüße.
Hu und Medwedjew berührten alle wichtigen internationalen Fragen von gemeinsamem Interesse.
"Es ist ein unerschütterlicher Grundsatz, dass die Zusammenarbeit der beiden Länder in globalen Fragen im Rahmen unserer strategischen Partnerschaft stattfindet", sagte Medwedjew und gelobte, dass es immer eine Priorität in der russischen Diplomatie gewesen sei, eine strategische Partnerschaft mit China zu entwickeln.
Hu forderte die beiden Länder auf die strategische Zusammenarbeit in internationalen und regionalen Angelegenheiten zu erweitern, und "einander auch weiterhin nachdrücklich in wichtigen Fragen zu unterstützen, die die nationalen Kerninteressen des jeweils anderen betreffen".
Chinesische Experten sehen das Treffen und das Unterzeichnen der Abkommen als eine "neue Ära" zwischen den beiden Ländern, die eine Menge nationaler Kerninteressen gemeinsam haben.
Lin Boqiang, Direktor des Chinesischen Zentrums für Energieökonomie-Forschung an der Universität Xiamen hält das Gasversorgungsgeschäft für besonders wichtig. "Es bedeutet, dass eine Rundumzusammenarbeit beginnt", sagte Lin und wies darauf hin, dass die Tagung und die Vereinbarungen im Energiebereich eine "neue Ära" in den chinesisch-russischen Beziehungen eingeläutet hätten.
Russlands Absicht, seine Rolle in der Asien-Pazifik-Region zu stärken, treibt die Zusammenarbeit mit China voran, sagte Ding Peihua, ein Forscher für Russlandstudien an der Shanghaier Akademie für Sozialwissenschaften. "Die beiden Länder sind sowohl neue, aufstrebende Wirtschaftsmächte als auch Mitglieder der BRIC (Brasilien, Russland, Indien und China)", sagte Ding. "Sie haben eine Menge gemeinsamer Interessen wie den Antiterrorismus".
Laut Ding ist ein anderer Faktor, der die Zusammenarbeit Russlands mit China antreibt, sein Wunsch, eine größere Rolle in der asiatisch-pazifischen Region zu spielen. "Obwohl Russland und die Vereinigten Staaten zusammenarbeiten wollen, hindern ihre aktuellen und historischen Unterschiede der Interessen sie daran, wesentliche Ergebnisse in ihrer Zusammenarbeit zu erreichen", ergänzte Ding.
Es war das fünfte Treffen zwischen Hu und Medwedjew in diesem Jahr. Oberster Gesetzgeber Wu Bangguo und Ministerpräsident Wen Jiabao traf Medwedjew ebenfalls am Montag. Der russische Präsident brachte eine große Delegation für die dreitägigen Besuch mit, der am Sonntag in Dalian begann. Medwedjew reiste am Dienstag nach Shanghai.
Pan Zhanlin, ein Spezialist für chinesisch-russische Beziehungen und ehemaliger chinesischer Botschafter im früheren Jugoslawien, sagte, die gemeinsame Erklärung der strategischen Partnerschaft beweise, dass sich die Grundlagen der bilateralen Beziehungen nicht geändert hätten und die strategische Partnerschaft sich vertiefe. Pan meinte, obwohl Russland Technologien und Kapital aus dem Westen brauche, würde es auch Wert auf Beziehungen mit dem Osten legen. "Seine Diplomatie der zwei Richtungen ist parallel, nicht widersprüchlich", sagte Pan.
Quelle: China Daily
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