Die erste Wahl in Myanmar seit 20 Jahren ist am Sonntagabend zu Ende gegangen. In einigen Tagen soll das Ergebnis bekannt gegeben werden. Ersten Statistiken zufolge besitzt die Union Solidarity and Development Party (USDP) vorläufig eine Mehrheit.

Die Wahl in Myanmar wird gemäß der Verfassung von 2008 durchgeführt, wobei über 1000 Abgeordnete auf Landes- und Provinzebene gewählt werden sollen. Die Wahl soll, so hofft man, zum Wendepunkt des Landes hin zu einer demokratischen Entwicklung werden. Nach der Wahl soll die führende Militärregierung die Macht an die vom Volk gewählte Regierung abgeben.

29 Millionen gesetzlich berechtigte Wähler von 60 Millionen Einwohnern nahmen am Wochenende an der Wahl teil. 90 Tage nach der Wahl soll die erste Vollversammlung des Kongresses einberufen werden, um den Präsidenten, den Vizepräsidenten sowie das Kabinett auszuwählen. Offiziellen Angaben zufolge hätten sich bereits 3000 Kandidaten aus 37 Parteien und 82 selbständige Kandidaten zur Präsidentenwahl angemeldet.

Laut Verfassung 2008 existiert in Myanmar ein Mehrparteinsystem ein. Das Land verfolgt eine unabhängige, aktive und bündnisfreie Außenpolitik und akzeptiert keine Stationierung von ausländischen Truppen.

Zum Anlass der Wahl drückten die Menschen Myanmars ihre Hoffnung auf ein Besseres Leben durch die Wahl aus, berichteten Journalisten der chinesischen Zeitung Renmin Ribao in Myanmar. Der Vorsitzende einer an der Wahl teilnehmenden Partei sagte der Zeitung, dass Myanmar künftig eine Öffnungspolitik betreiben wolle. Die Regierung wolle die wirtschaftliche Entwicklung vorantreiben, Industrie und Handel schützen und unterstützen, damit man international konkurrenzfähig werden kann.