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06. 12. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Kommentar: Wahrscheinlichkeit eines US-Angriffs auf Nordkorea sollte nicht unterschätzt werden

Schlagwörter: Nordkorea USA Krieg

Von Feng Zhaokui

Nach dem Schusswechsel zwischen Nord- und Südkorea haben die USA aufeinanderfolgend Militärübungen mit ihren Alliierten Südkorea und Japan durchgeführt. Die Lage auf der Koreanischen Halbinsel wird sehr kritisch, der Schatten eines möglichen Krieges fällt auf die Region.

Es ist weltweit bekannt, dass die USA ein gewaltsüchtiges Land sind. Allein durch den Afghanistan-Krieg seit Oktober 2001 und den Irak-Krieg seit März 2003, denen es an genügenden Beweisen für terroristische Aktivitäten der zwei Länder mangelt, kann man sich davon überzeugen. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass die USA eine Offensive gegen Nordkorea starten könnten, wird heute von vielen Menschen unterschätzt.

In der Tat haben die USA schon in den 90er Jahren begonnen, sich auf einen eventuellen zweiten Koreakrieg vorzubereiten. Historischen Dokumenten zufolge (Der Autor hat die Quelle nicht genannt) sollen die USA im Jahr 1993 mit Japan über eine Unterstützung für die US-Armee im Falle eines "Ereignisses in Nordkorea" beraten haben. Die japanische Regierung hätte ebenfalls von August 1993 bis März 1994 die "Aufgabe 00" erledigt, wobei es um Aktionen japanischer Verteidigungseinheiten während des "Ereignisses in Nordkorea" gehen soll. Parallel planten die USA, ca. 400.000 Soldaten, 200 Kriegsschiffe und 1600 Kampfjets in Japan und Südkorea zum zweiten Koreakrieg zu mobilisieren. Japan werde diesbezüglich aufgefordert, die Rolle als Stützpunkt sowie Nachschubbasis der US-Armee zu spielen. Allein im März 1994 hätten die USA mehrere Dutzende Briefe mit über 1000 Anfragen um militärische Unterstützung an Japan geschickt, zum Beispiel "Minenräumung im südkoreanischen Hoheitsgewässer". Nach Verhandlungen einigten sich Japan und die USA im November 1995 über eine Zusammenarbeit in 1059 Punkten in acht Bereichen wie Transport, Nachschub, Minenräumung und Kommunikation.

Zwar wurde der Notfallplan bis heute niemals durchgeführt, aber er gilt als eine wichtige Maßnahme in der amerikanischen globalen Strategie, das Militärbündnis mit Japan zu verstärken. In der Internationalen Politik heißt es, ein Bündnis müsse auf einer gemeinsamen Bedrohung gründen. Je stärker die Bedrohung sei, desto größer werde die Vitalität des Bündnisses. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem Ende des Kalten Krieges verlor das US-Japan-Bündnis die kommunistische Sowjetunion als "gemeinsamer Feind". Darüber hinaus droht den beiden die Gefahr, dass das Fundament für das Bestehen des Bündnisses, also "die gemeinsame Bedrohung", verschwindet. Die USA müssten dann dringend einen neuen "gemeinsamen" und "konkreten" Feind finden und Japan davon überzeugen, dass es nicht allein mit dem Feind zurecht kommen könnte. Japan kann vom Bündnis mit den USA mehr profitieren, weil es seine Sicherheit wahren kann. Das ist viel wichtiger und größer als die Kosten, um das Bündnis zu pflegen.

Unter den heutigen Umständen dürfte ein Koreakrieg den USA zugute kommen. Dadurch könnten die Amerikaner unter anderem ihr Militärbündnis in Ostasien festigen, die nuklearen Pläne Nordkoreas zerstören und die Aufmerksamkeit von der inländischen Wirtschaftskrise auf das Ausland lenken. Alle von der Atomfrage auf der Koreanischen Halbinsel betroffenen Parteien sollten sehr vorsichtig und gewissenhaft vorgehen und eine "Politik am Rande des Krieges" entschieden ablehnen.

 

Feng Zhaokui ist Gelehrter des Instituts für japanische Fragen der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften

 

(Der Text spiegelt die Meinung des Autors wider.)

Quelle: german.china.org.cn

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