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05. 01. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Europa ist zwiegespalten gegenüber China

Schlagwörter: China Europa Li Keqiang

Es scheint, dass Europa gegenüber chinesischen Investitionen zwiegespalten ist. Und der Grund: eine Spekulationspolitik mit "Benutzen+Schützen". Einerseits braucht Europa die chinesische Hilfe bei der Finanzkrise, andererseits ist es wachsam gegenüber Chinas Aufstieg.

Der stellvertretende chinesische Ministerpräsident Li Keqiang beginnt am Dienstag seine neun tägige Europa-Reise. Dabei wird er Spanien, Deutschland und Großbritannien besuchen. Die Vertiefung der Handelskooperation mit Europa soll das Hauptthema sein. Vor seiner Abreise hat Li bereits zugesagt, spanische Staatsanleihen zu kaufen. Eine Reihe von chinesischen Investitionen in mehreren europäischen Ländern ist da schon mitgerechnet und so schreiben einige europäischen Medien "China will Europa kaufen".

China hat vor kurzem Portugal ein Versprechen gegeben, Staatsanleihen im Wert von vier bis fünf Milliarden Euro zu kaufen. Beim IWF-Sonderfonds möchte China Anteile im Wert von 15,5 Milliarden Euro erwerben. Insgesamt sollen Anteile im Wert von 250 Milliarden Euro ausgeschüttet werden. Der Fonds soll die europäischen Staaten vor einer erneuten Wirtschaftskrise schützen. Parallel erhöhen sich die chinesischen Investitionen in Europa kontinuierlich. Dazu zählen unter anderem Hafenprojekte in Griechenland, Brückenbau in Serbien, Autobahnen in Polen, Energieprojekte in Rumänien sowie Schifffahrtsunternehmen in Portugal. Das französische politische Magazin "Marianne" warnte: Es ist so einfach wie eine touristische Besichtigung, dass die chinesischen Politiker und Unternehmer zahlreiche Abkommen und Verträge überall in Europa unterzeichnen. China wolle durch seine finanzielle Hilfe für die Eurozone drei Ziele erreichen: 1. die Finanzlage in dem größten Exportmarkt zu sichern. 2. die Unterstützung Europas für einen niedrigen Wechselkurs des Yuan zu gewinnen. 3. die vielen US-Anleihen gegen Euro-Anleihen auszutauschen.

Wie die Franzosen in dem kritischen Artikel geschrieben haben, werden Chinas Investitionen tatsächlich nicht immer begrüßt. Zum Beispiel in Deutschland, einem der wichtigsten Handelspartner des Reiches der Mitte, gibt es allein in Nordreihen-Westfallen über 600 chinesischen Firmen. Viele Deutsche fühlen sich bedroht. Ein deutscher Diplomat in der Europäischen Union erklärte sogar, dass China die EU übernimmt und die Europäer ihre Seele verkaufen.

Es scheint, dass Europa gegenüber chinesischen Investitionen zwiegespalten ist. Und der Grund: eine Spekulationspolitik mit "Benutzen+Schützen". Einerseits braucht Europa die chinesische Hilfe bei der Finanzkrise, andererseits ist es wachsam gegenüber Chinas Aufstieg. Ein gutes Beispiel ist, dass einige europäische Länder die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China ständig verstärken, während sie politisch, China immer wieder seine Menschrechtslage vorwerfen. Und die These, dass China Europa käuft, spiegelt die Theorie "China sei eine Bedrohung" wider. All dies begründet warum die Beziehungen zwischen Europa und China nicht gleichmäßig verlaufen.

Von Interessen der Chinesen auszugehen sollen die Regierungsinvestitionen in Europa die Kapazität der Volkswirtschaft nicht überschreiten. China hat keine Pflicht, das Problem der Europäer zu lösen, ohne sein Volk zu berücksichtigen.

Quelle: german.china.org.cn

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