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| 25. 01. 2011 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Der Gründer der Seite WikiLeaks kritisierte gestern die Schweiz, weil das Land einen Bankier wegen Verdachts auf Verletzung des Bankgeheimnis festgenommen hat, statt die Fälle von Steuerflucht zu untersuchen, die er angeblich aufgedeckt hat.
In einem Interview, das in der Schweizer Wochenzeitung Der Sonntag erscheinen war, sagte Julian Assange, dessen Webseite Washington mit der Veröffentlichung von vertraulichen Telegrammen aus den US-Botschaften verärgert hat, dass diese Handlungsweise erneut das internationale Interesse auf die kontroverse Bankenpraxis in der Schweiz lenke.
Am Freitag hatte die Schweizer Staatsanwaltschaft bekannt gegeben, dass der frühere Bankier Rudolf Elmer über das Wochenende festgenommen werden solle. Zuvor hatte ihn die Polizei wegen einer angeblichen Verletzung des Schweizer Bankkundengeheimnisses befragt. Ein Richter werde am Montag entscheiden, ob er für längere Zeit in Untersuchungshaft bleiben soll.
Die Polizei hatte Elmer bereits am 19. Januar einmal verhört, nachdem dieser Tage zuvor bei einer Pressekonferenz in London dem WikiLeaks-Chef Computer-CDs übergeben hatte. Elmer hatte bei dem Anlass angedeutet, dass sich auf den Scheiben Angaben zu nicht weniger als 2000 Offshore-Bankkonten befinden. "Herr Elmer ist im Gefängnis, weil er ein kriminelles System zur Steuerhinterziehung aufgedeckt hat, in dem die Schweizer Banken eine führende Rolle spielen", wurde Assange im Interview zitiert. "Statt die Offshore-Strukturen zu untersuchen und die Steuersünder zu verfolgen, jagen die Behörden nun Herrn Elmer."
In einem anderen Fall ist Elmer ebenfalls am 19 Januar der Verletzung des Bankgeheimnisses schuldig gesprochen worden. Er hatte nach Ansicht der Richter die privaten Daten von Klienten den Steuerbehörden übergeben und zudem Angestellte seines früheren Arbeitgebers, die Bank Julius Bär, bedroht. "Elmers Verhaftung macht es nun dringender, die Bankdaten durchzuschauen und sie so schnell wie möglich zu veröffentlichen", sagte Assange. "Die Schweiz stellt sich mit ihren Aktionen selber ins Rampenlicht."
Quelle: China Daily
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