Bei der südafrikanischen Fußball-WM 2010 trat neben dem täglichen Vuvuzela-Summen auch das chinesische Solarunternehmen Yingli mit prominenter Bandenwerbung in Erscheinung. Nun will die Firma in der deutschen Bundesliga Fuß fassen, um den Markt des Technologieführers für erneuerbare Energien zu erobern.

In der Münchner Allianz-Arena gaben sich Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender der FC Bayern AG und Jason Liu, Vizepräsident von Yingli, das Jawort für eine Premium-Partnerschaft im Bereich Erneuerbare Energien. Als Mitgift für diese Partnerschaft auf Zeit bringt Liu eine siebenstellige Eurosumme mit. Im Gegenzug darf Yingli nach Herzenslust Marketing mit durch den FC Bayern betreiben, inklusive Ticketing, Catering, Werbung und PR-Maßnahmen. Produkte des Solarunternehmens dürfen nicht nur beworben, sondern sogar über den Fanshop verkauft werden. Im Gegenzug denkt Rummenigge über ein Freundschaftsspiel des Clubs in China nach, wo beinahe jeder Taxifahrer den FC Bayern kennt.

Die Firma aus der Provinz Hebei, die angeblich ISO-14001-zertifiziert ist, hat in der westlichen Welt bisher vor allem im amerikanischen Kalifornien großen Erfolg gehabt. Der Marktanteil dort soll fast 30 Prozent betragen. Nun nimmt sich Yingli mit Deutschland eines der führenden Länder in der Technologie für Erneuerbare Energien vor. Nicht von ungefähr wurde die Europazentrale in München angesiedelt. Und auch die Allianz-Arena könnte bald schon Solarmodule aus China auf ihrem Dach tragen. Zumindest solange, bis der Vertrag mit Ende der Saison 2013/14 ausläuft.