Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home>International Schriftgröße: klein mittel groß
15. 02. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Japan bestätigt, dass China das BIP seines Nachbarn übertroffen hat

Schlagwörter: China Japan GDP BIP

Japan bestätigte am Montag, dass Chinas Wirtschaft 2010 seine eigene übertroffen hat. Ein Abschwung gegen Ende des Jahres sei der erste vierteljährliche Rückgang in mehr als einem Jahr gewesen.

Das reale BIP von Japan expandierte im vergangenen Jahr um 3,9 Prozent, was das erste Wachstum seit drei Jahren darstellt. Doch dies reichte nicht aus, um im Rennen gegen China zu gewinnen. Japans nominales BIP betrug im vergangenen Jahr 5,4742 Billionen US-Dollar, was knapp weniger war als das chinesische, das bei 5,8786 Billionen Dollar lag. Das Bruttoinlandsprodukt sank mit einer Jahresrate von 1,1 Prozent im letzen Quartal des Jahres. Dies ist eine starke Wende im Vergleich zum Wachstum von 3,3 Prozent in den ersten drei Quartal, wie die Regierung sagte.

Eine Verlangsamung der Exporte und eine schwächeren Nachfrage beim Inlandskonsum hatten zum überraschenden Abschwung geführt, der jedoch voraussichtlich nur vorübergehender Natur ist. Das Jahresergebnis war dennoch besser als die Prognose der Nachrichtenagentur Kyodo, die ein sinkendes Inlandsprodukt von 2,2 Prozent vorausgesagt hatte.

Bereits im vergangenen Jahr war klar geworden, dass China zur zweitgrößten Volkswirtschaft angewachsen war. Doch die japanischen Daten, welche dies bestätigen, waren bis Montag nicht erhältlich. Die neuen Zahlen zeigen den starken Kontrast zwischen den beiden Ländern: Während China schnell wächst und die Weltwirtschaft antreibt, kämpft Japan seit Jahren mit einer Deflation, einer alternden Bevölkerung und einer immensen Staatsverschuldung.

Premierminister Naoto Kan versprach beim Bekanntwerden der Zahlen, die Wirtschaft des Landes wiederzubeleben und wichtige Reformen im Steuerrecht und im System der sozialen Wohlfahrt durchzuführen. Die Zustimmung zu seiner Politik schwindet derzeit schnell, da Wähler die Fähigkeit seiner Regierung in Frage stellen, die dringenden Probleme zu lösen.

Die Zahlen des vierten Quartals bedeuten im Vergleich zur vorangegangenen Dreimonatsperiode einen Rückgang um 0,3 Prozent. Die Konsumentenausgaben, die zum BIP 60 Prozent beitragen, sanken um 0,7 Prozent. Insbesondere die Verkäufe von Autos sanken im vierten Quartal, nachdem die Regierung seit September aufgehört hat, "grüne" Autos zu bezuschussen.

Auch die Exporte sanken im Vergleich zum Vorquartal um 0,7 Prozent angesichts eines starken Yens und einer weltweit schwindenden Nachfrage. Eine Aufwertung des Yens hat die Gewinnspanne von Exporteuren verringert und japanische Produkte auf den ausländischen Märkten weniger attraktiv gemacht.

Experten sehen indes bereits das Licht am Ende des Tunnels. Sie rechnen vor, dass das BIP in laufenden Quartal wieder wachsen wird. Der Chef der japanischen Zentralbank Masaaki Shirakawa sagte vergangene Woche, dass sich Japan von einer "Pause" erhole und sich gleich wie andere entwickelte Volkswirtschaften erholt. Auch Ryutaro Kono, Chefökonom bei BNP Paribas in Tokyo, sagte, dass sich die Wirtschaft im Dezember wieder zu erholen schien. "Deswegen muss das Negativwachstum im vierten Quartal nicht zum Pessimismus über Japans Konjunkturaussichten führen."

Quelle: China Daily

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr