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23. 02. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinesen in Libyen sollen dringlich evakuiert werden

Schlagwörter: China Libyen

Die chinesische Regierung wird so schnell wie möglich Charterflugzeuge, Busse und Schiffe nach Libyen senden, um die dort verbleibenden Staatsangehörigen, zumeist Bauarbeiter, zurückzuholen.

Chinas Staatsrat hat bereits ein vom stellvertretenden Premier Zhang Dejiang geleitetes Büro gegründet, das die Evakuierung der Chinesen in Libyen, inklusive Hongkonger, Macaoer und Taiwaner, organisiert. Gestern wurde die erste Entscheidung getroffen: Charterflugzeuge von einheimischen Fluggesellschaften mit Medizin und Lebensmitteln sollen so bald wie möglich nach Libyen starten. Statistiken zufolge leben und arbeiten dort zur Zeit etwa 33.000 Chinesen, wobei es sich überwiegend um Bauarbeiter handelt.

Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass einige der libyschen Flughäfen wegen der Unruhen geschlossen wurden, sollen Schiffe der China Ocean Shipping Company (COSCO) sowie chinesische Fischfabrikschiffe nahe der libyschen Küste in Bereitschaft sein, notwendigenfalls die Versorgung der Chinesen in Libyen zu gewährleisten.

Bei einer Pressekonferenz am Dienstag sagte Außenamtssprecher Ma Zhaoxu, die chinesische Regierung sei sehr besorgt über die Lage in Libyen sowie die Sicherheit seiner Staatsangehörigen. China hoffe, dass die gesellschaftliche Stabilität und politische Ordnung in dem Land möglichst schnell wiederhergestellt werden können. Weiter bestätigte Ma, dass mehrere Chinesen bei den Protesten gegen die Gaddafi-Regierung seit dem 16. Februar verletzt worden seien. Einige chinesische Firmen seien zudem sabotiert worden.

Das chinesische Handelsministerium hat ebenfalls Warnungen herausgegeben, dass Geschäftsleute ihre Reisen nach Libyen vorläufig einstellen sollen.

Vereinzelte Angriffe auf chinesische Baufirmen

Neusten Medienberichten zufolge soll am vergangen Sonntag in der ostlibyschen Stadt Agedabia eine Baustelle der chinesischen Huafeng Construction Co., Ltd. aus Ningbo, Provinz Zhejiang, von bewaffneten Gangstern geplündert worden sein. Fast 1000 chinesische Bauarbeiter wären dabei aus ihren Wohncontainern auf der Baustelle vertrieben worden. Es gibt bisher keine Berichte über Verletzte.

Die Baufirma behauptete gestern, alle betroffenen Arbeiter seien in Sicherheit und hielten sich in einer Schule zehn Kilometer von der Baustelle entfernt auf. Die lokalen Bewohner hätten sie mit Wasser und Lebensmitteln versorgt.

Die chinesische Zeitung Beijing News berichtete, die Arbeiter hätten inzwischen einmal versucht, mit Pässen, Flugtickets, Lebensmitteln und Wasser zum Flughafen in der libyschen Hauptstadt Tripoli zu laufen, der hunderte Kilometer von ihrem Aufenthaltsort entfernt ist.

Die Baufirma hat die lokale Regierung in Ningbo und das chinesische Außenministerium um Hilfe gebeten. "Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht, um die Mitarbeiter zurückzuholen, egal was es kostet", so die Firma.

Du Minghao, Sprecher der chinesischen Botschaft in Libyen, gab gestern bekannt, mehrere dutzend Chinesen seien bei den Unruhen verletzt worden, wovon 15 momentan im Krankenhaus lägen. Die Botschaft gab weiter an, dass die meisten Chinesen in Libyen in den Bereichen Eisenbahn, Telekommunikation und Öl beschäftigt seien. Die weiteren seien Bedienungen im Restaurant oder Studenten.

Die Proteste der libyschen Bevölkerung, die von Gaddafis mehr als 40-jähriger Alleinherrschaft frustriert ist, wurden in wenigen Tagen in mehr als einem halben Dutzend Städten organisiert. Unter der Lokalbevölkerung in dem ölreichen, nordafrikanischen Land herrschen Armut und eine hohe Arbeitslosigkeit.

Das libysche Militär soll sich inzwischen größtenteils auf die Seite des Volkes geschlagen haben. Der Diktator Gaddafi will jedoch nach seiner jüngsten Fernsehansprache mit seinem Clan und seiner Privatarmee gegebenenfalls als "Märtyrer" sterben. Das Land steht am Rande eines Bürgerkriegs.

Quelle: german.china.org.cn

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