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21. 03. 2011 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Techniker haben am Sonntag wegen eines neuen Druckanstiegs in Japans beschädigtem Nuklearkomplex die Ablassung von radioaktivem Gas in die Luft vorbereitet, während ein Sicherheitsbeamter erklärte, Jodtabletten hätten einige Tagen zuvor in der Nähe des Kraftwerks ausgeteilt werden sollen.
Die Strahlung, eine Gefahr bereits seit Tagen in der Gegend um das Kraftwerk herum, ist bereits in die Lebensmittelversorgung eingegangen: Die Regierung warnte, dass Proben von Spinat und Milch bis zu einer Entfernung von 120 Kilometern vom Kraftwerk die sicheren Werte überstiegen. Leitungswasser im noch weiter entfernten Tokio und in anderen Gegenden enthalte winzige Spuren von radioaktivem Jod.
Vor dem Hintergrund der Besorgnis über eine weiter reichende Kontamination sagte ein Beamter für nukleare Sicherheit, die Regierung sei unvorbereitet mit der Schwere der Vorfälle getroffen worden und habe erst verspätet die Notwendigkeit realisiert, den Bewohnern im Umkreis von 20 Kilometern des Fukushima-Nuklearkomplexes Kaliumjodid zu geben. Die Tabletten helfen, die Risiken einer Erkrankung mit Schilddrüsenkrebs zu senken, einer der Krankheiten, die man nach Strahlenaussetzung bekommen kann. Der Beamte, Kazuma Yokota, erklärte, eine Explosion in Reaktor Nummer 3 am vorigen Sonntag hätte die Austeilung der Tabletten einleiten sollen. Doch die Anordnung kam erst drei Tage später. Man hätte diese Entscheidung eher treffen müssen und sie eher ankündigen sollen, so Yokota gegenüber Journalisten im Notfallkommandozentrum in der Stadt Fukushima. Es stimme, dass man eine Katastrophe in diesem Ausmaß nicht vorhergesehen hatte. Man habe keine Übungen oder Ausbildungen für einen solchen Fall gemacht. Man müsse zugeben, dass man nicht voll und ganz vorbereitet sei.
Während vier der sechs Reaktoren im Nuklearkomplex Fukushima stark überhitzt sind, seitdem das Erdbeben und der Tsunami am 11. März die Kühlsysteme unterbrochen hatten, ist der Reaktor Nummer Drei besonders gefährdet. Nach dem die Regierung am Samstag erklärt hatte, dass der Reaktor scheinbar stabilisiert sei, nachdem er mit Wasser begossen worden war, erklärten Beamte für nukleare Sicherheit, dass der Versuch keine Wirkung gezeigt haben könnte. Der Druck sei erneut im Sicherheitseinschluss des Reaktors angestiegen, was ein Ablassen von radioaktivem Gas nötig mache, damit eine größere Gefahr verhindert werde, so der Beamte der Sicherheitsagentur, Hidehiko Nishiyama. Das Ablassen von Gas sei eine unausweichliche Maßnahme, um den Sicherheitseinschluss des Reaktors zu schützen, so Nishiyama. Er warnte, dass eine größere Menge an Radioaktivität abgelassen werden müsse als bei dem vorigen Ablassen von Gas vor einer Woche, da seitdem mittlerweile mehr nukleare Brennstoffe abgebaut worden seien.
Während des Wettrennens mit der Zeit in Reaktor Nummer Drei verwendeten Rettungsteams ein unbemanntes Fahrzeug, um Wasser auf einen anderen risikoreichen Reaktor – den Reaktor Nummer Vier – zu sprühen. Des Weiteren bereiten die Rettungsteams die Wiedereinschaltung von Strom in den Reaktoren vor, und zwar erstmals seitdem das Erdbeben und der Tsunami vom 11. März die essentiellen Kühlsysteme des Komplexes lahm gelegt hatten. Jedoch soll es keine Garantie dafür geben, dass die Kühlsysteme noch funktionieren, selbst wenn der Strom wieder fließt.
Quelle: China Daily
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