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24. 03. 2011 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Dank erfolgreicher Abkühlarbeiten scheint eine Explosion im Atomkraftwerk Daiichi in Fukushima momentan unwahrscheinlich, aber die Krise ist noch lange nicht überwunden. Die Lebensmittel und das Trinkwasser in Japan sind verseucht.
Die Wasserflaschen in einem Supermarkt in Tokio werden ausverkauft.
Das japanische Ministerium für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie gab am Mittwoch bekannt, dass radioaktive Materialien im Leitungswasser in 13 von 47 Städte und Präfekturen, darunter auch Tokio, gefunden wurden. Damit ist 1/3 des Trinkwassers in Japan verseucht.
In Tokio zum Beispiel habe die Dosis für die Aktivität des radioaktiven Jods bereits 210 Bq erreicht, was das zweifache des Gesundheitsstandards von Säuglingen ist. Die lokale Regierung hat alle Familien aufgefordert, ihre Babys nicht mit Leitungswasser zu versorgen. Zudem wird geplant, 240.000 Flaschen Trinkwasser an Babyfamilien zu verteilen. Das Ministerium gab an, dass die Beschränkung vom radioaktivem Jod im Trinkwasser für Erwachsene bei 300 Bq liege.
In vielen Läden und Supermärkte gab es Panikkäufe. Die Bewohner rissen sich aus Angst vor verseuchtem Leitungswasser um Wasserflaschen.
Die japanischen Behörden haben die Aktivität des radioaktiven Stoffes ebenfalls in Boden und Agrarprodukten geprüft. Das Ergebnis war nicht positiv. In einem Dorf, das 40 Kilometer weg vom Atomkraftwerk Daiichi liegt, hat die Dosis vom radioaktiven Jod schockierende 1,17 Millionen Bq erreicht, der gemessene Cäsiumwert lag bei 163.000 Bq.
Agrarprodukte wie Gemüse und Milch in der Präfektur Fukushima sowie in den Gebieten rund um diese sind ebenfalls radioaktiv verseucht. Die japanische Regierung warnte, kein Gemüse aus Fukushima zu essen.
Einige Länder wie China und Südkorea haben angesichts der Verseuchung den Import von Lebensmitteln aus bestimmten Gebieten Japans vorübergehend verboten. Frankreich will die Prüfung von japanische Importwaren erhöhen.
Atomwolke erreicht nun auch Europa und Amerika. Island hat am Dienstag bereits radioaktive Partikel in der Luft entdeckt, die von dem Atomwolken aus Japan nach Europa gebracht werden sollen. Wissenschaftler des Landes behaupteten, dass die radioaktiven Materialien momentan nicht gefährlich für die Gesundheit seien. Ein norwegischer Wissenschaftler warnte, dass die Wolken in wenigen Tagen die ganze nördliche Halbkugel bedecken werde. Die Europäer sollen sich über ihre Gesundheit jedoch keine Sorgen machen. Die französische Behörde für Atomsicherheit wies darauf hin, dass die Dosis des radioaktiven Materials, das am Mittwoch Frankreich erreicht, nur 0,1 Prozent der Wolke von Tschornobyl aus dem Jahr 1986 beträgt.
Das Energieministerium der USA bestätigte am vergangenen Wochenende, winzige nukleare Stoffe aus Fukushima in den Bundesstaaten Kalifornien entdeckt zu haben. Das Radioaktivitätsniveau ist jedoch sehr niedrig, die radioaktive Strahlung ist sogar schwächer als die vom Sonnenlicht.
Quelle: german.china.org.cn
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