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12. 04. 2011 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die japanische Atombehörde hat heute entschlossen, den Grad des Fukushima-GAU auf INES-7 zu erhöhen. Dies bedeutet, dass Ausmaß und Umweltverschmutzung der nukleraren Krise in Japan das Niveau von Tschernobyl erreicht haben.
Die japanische Atombehörde versuchte zu beschwichtigen, zwar sei der Umfang der verschmutzten Regionen sehr groß, die Radioaktivität beim Fukushima-GAU bleibe aber viel weniger als in Tschornobyl. Die Behörde wird einen Bericht verfassen und der japanischen Regierung zur Überprüfung vorlegen.
Zu Beginn bewertete die Behörde den Unfall im Atomkraftwerk Daiichi in der japanischen Präfektur Fukushima mit Grad 4. Nach den Wasserstoffexplosionen in den Reaktoren 2, 3 und 4 erhöhte man den Grad auf INES-5 (Internationale Bewertungsskala für nukleare Ereignisse). Unter Grad 5 versteht man einen Unfall mit "Risiken außerhalb des Felds" und mit "begrenztem Radioaktivitätsleck". Zudem liegt dann eine "schwierige Beeinträchtigung" des Atomkerns im Reaktor vor.
In der Tat wiesen mehrere Länder kurz nach dem Ausbruch der Atomkrise in Fukushima darauf hin, es sei fast zweifellos davon auszugehen, dass der GAU mindestens Grad 6 erreichen würde. Wissenschaftler aus Frankreich und den USA hielten die Fukushima-Krise für viel schlimmer als den radioaktiven Störfall von Three Mile Island in den USA. Ein russischer Atomexperte, der seit langem den Einfluss des nuklearen Lecks in Tschernobyl auf Umwelt und Mensch erforscht, erklärte, dass das Volumen der Brennstäbe in Fukushima größer als in Tschornobyl sei. Zudem werde hochgiftiges Plutonium in dem Krenkraftwerk verwendet. Deshalb "könnte es zu schlimmeren Ergebnissen führen" als in Tschernobyl.
Kurzer Rückblick auf den GAU in Fukushima
11. März: Ein Erdbeben der Stärke 9,0 erschüttert Japan. Reaktor 1 bis 3 im Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi werden automatisch abgeschaltet, während Reaktor 4 und 6 wegen technischen Prüfungen außer Betrieb genommen worden waren.
12. März: Bewohner im Umkreis von 20 Kilometern um Fukushima werden dringlich evakuiert.
14. März: Explosion im Reaktor 3.
15. März: Explosionen in den Reaktoren 2 und 4. Die Menschen, die 20 bis 30 Kilometer im Umkreis um Fukushima wohnen, werden angewiesen, zu Hause zu bleiben.
18. März: Japans Atombehörde legt INES-Grad 5 für Reaktor 1 bis 3 fest.
19. März: Die Dosis der Radioaktivität in Milch und Gemüse in Fukushima überschreitet den gesundheitlich unbedenklichen Grenzwert.
26. März: Radioaktives Jod-131 wird im Meer nahe Fukushima entdeckt.
28. März: Der Betreiber des Atomkraftwerks Daiichi gibt zu, das Plutonium „entdeckt“ zu haben.
4. April: Etwa 9000 Tonnen radioaktiv verseuchtes Wasser werden direkt ins Meer abgeleitet.
6. April: Ableitung des radioaktiv verseuchten Wassers wird gestoppt.
10. April: Techniker benutzen unbemannte Mini-Helikopter, um die Situation im Reaktor zu untersuchen.
Definition von INES-7: Katastrophaler Unfall. Schwerste Freisetzung, Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt in einem weiten Umfeld, Erhebliche Freisetzung (Äquivalent von > einigen 10.000 TBq von Jod-131), Gesundheitliche Spätschäden über große Gebiete, ggf. in mehr als einem Land. Beispiel: Havarie des Kernkraftwerks Tschernobyl 1986, Ukraine – damals UdSSR (70.000 TBq).
Quelle: german.china.org.cn
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