Der Generalstabschef der chinesischen Volksbefreiungsarmee (PLA), Chen Bingde, besucht bis 22. Mai die USA. Es ist das erste Mal seit sieben Jahren, dass ein chinesischer Generalstabschef zu einem offiziellen Besuch in den USA weilt.

Die US-Armee möchte durch ihre Gastfreundschaft einen Kontrapunkt setzen zum Besuch vom Verteidigungsminister Robert Gates im Januar in Beijing. Denn als Gates damals nach mehrmonatigem Warten auf diese Reise in Chinas Hauptstadt eintraf, sei er zwar begrüßt worden, jedoch vom "zufälligen Testflug" des neuen chinesischen Tarnkappenjets J-20. Im Rahmen des Besuchs sprach Chen über das Ereignis.

Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Vorsitzenden der Joint Chiefs of Staff, Admiral Michael G. Mullen, erklärte Chen Bingde, der Testflug von J-20 sei keine Provokation gegenüber den USA gewesen. Auch Minister Gates nahm damals an, sagte er, dass der Testflug nichst mit seinem Besuch zu tun gehabt hätte.

"Die USA haben so viele neue Waffen entwickelt, und gegen wen soll das sein?" fragte der chinesische General anwesende Pressevertreter. "Ist es gerecht, dass nur die Amerikaner so etwas machen dürfen, und die Chinesen nicht?"

Weiter sagte Chen Bingde, dass beide, die USA und die EU, Waffenlieferungen an China verbieten. Dennoch sei der "Kampfeswille des chinesischen Volkes" entflammt. Durch harte Bemühungen hätten die Chinesen nun eigene Hightech-Waffen entwickeln können.

Chinas Generalstabchef zufolge komme es momentan überhaupt nicht in Frage, dass China mit seinen neuen Waffen die Position der USA in der Welt stürzen wolle oder könne. Das entspreche nicht der chinesischen Kultur, und China sei zudem unfähig.

Zuletzt bekräftigte Chen, China sei zwar bereits zur zweigrößten Volkswirtschaft weltweit geworden, aber das Pro-Kopf-GDP belege bloß einen Platz hinter über 100 Ländern der Welt. "China wird sich weiterhin auf die Wirtschaftsentwicklung und die Verbesserung des Lebens konzentrieren", so der General.