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26. 05. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Tepco gesteht Kernschmelze an zwei weiteren Fukushima-Reaktoren

Schlagwörter: Fukushima Kernschmelze

Der Betreiber des Atomkraftwerks, das im Mittelpunkt des Strahlungshorrors steht, den ein Erdbeben und Tsunami vor Japan auslösten, bestätigte heute die Kernschmelze in insgesamt drei der Reaktorblöcke.

Die Tokyo Electric Power Co sagte, das Schmelzen von Kernbrennstäben in drei Reaktorblöcken des AKW Fukushima Daiichi ereignete sich früh während der Naturkatastrophe am 11. März. Die Regierung und auswärtige Experten hatten lange zuvor gewarnt, dass es wahrscheinlich sei, dass die Brennstäbe in drei der sechs Reaktorblöcke frühzeitig während der Krise geschmolzen sind, doch der Betreiber TEPCO hatte damals lediglich eine Kernschmelze im Reaktor Nr.1 zugegeben.

TEPCO-Vertreter gestanden ein, eine Prüfung der Daten des Kraftwerks von Anfang Mai führte nun zu der Schlussfolgerung, dass dasselbe auch früh in Nr.2 and 3 passiert wäre. Dieses "vorläufige Ergebnis", das an Japans Nuklearsicherheitsbehörde (NISA) gemeldet wurde, versucht zu erklären, wie die Ereignisse in Fukushima in der frühen Phase der Krise außer Kontrolle gerieten.

Ebenfalls heute ernannte die japanische Regierung Yotaro Hatamura, einen Professor der Tokyo University, der studiert hat, wie komplexe Systeme und Entwürfe fehlschlagen, ein Kommittee zu leiten, das die Ursache und den Umgang mit der Nuklearkrise untersuchen soll.

Die Maßnahmen folgten, nachdem ein Ermittlerteam der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) seinen zweiwöchigen Besuch in Japan begonnen hatte, um einen Unfallbericht vorzubereiten, der im Juni an die UN-Behörde geschickt werden soll.

Manche Analysten sagten, das verzögerte Bestätigen mehrerer Kernschmelzen in Fukushima erwecke den Anschein, dass der Betreiber durch das Veröffentlichen des wahren Ausmaßes des Vorfalls eine Panik habe vermeiden wollen. "Nun haben sich die Leute an die Situation gewöhnt. Kein Problem wurde gelöst, aber ‘Business as usual’ ist wieder an Orten wie Tokio eingekehrt", sagte Koichi Nakano, eine Professor für politische Wissenschaften an der Sophia University in Tokio. TEPCO hoffe wohl, dass durch das verspätete Bestätigen der Kernschmelzen die Nachricht weniger "schlimm" wäre, so Nakano weiter. Der Begriff "Kernschmelze" hätte eine solch starke Konnotation, dass wahrscheinlich mehr Menschen aus Tokio geflohen wären, wenn klar gewesen wäre, um wie viel unsicherer die Lage ist.

Ingenieure kämpfen derweil damit, die Strahlungslecks zu stopfen und das AKW 240 Kilometer nordöstlich von Tokio unter Kontrolle zu bekommen – mehr als zwei Monate, nachdem das 9.0-Erdbeben und der tödliche Tsunami einen großen Abschnitt Japans nordöstlicher Küstenlinie verwüstet und die Wirtschaft in eine Rezession geschüttelt haben.

Das Nukleardesaster hat zu einem Preisverfall der TEPCO-Aktien um 80 Prozent geführt und die Firma dazu gebracht, Regierungshilfen zu beanspruchen, da das Unternehmen vor Entschädigungsverpflichtungen steht, die manche Analysten mit mehr als 100 Milliarden US-Dollar beziffern.

Japans Handelsminister Banri Kaieda sagte, die Regierung würde die Bildung eines Kommittees am Dienstag bestätigen, das sicherstellen soll, dass Tepco seine Umstruktierungspläne auch wirklich umsetzt.

TEPCO Vertreter sagten, der Schaden am Reaktorblock Nr. 2 hätte drei Tage nach dem Beben begonnen, wobei viele der Brennstäbe schließlich schmolzen und sich am Grund des Druckbehälters zu einem Klumpen sammelten. Die Brennstäbe im Reaktorblock Nr.3 seien am Nachmittag des 13. März beschädigt worden.

Quelle: China Daily

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