Die französische Staatssekretärin für Gesundheitswesen, Nora Berra, erklärte gestern Abend, dass die acht erkrankten Kinder unter blutigem Durchfall gelitten und drei von ihnen sogar Nierenprobleme gehabt hätten. Ein Kind, das zuvor in Lebensgefahr schwebte, befinde sich wieder im stabilen Zustand, hieß es. Weitere sechs Kinder müssten ebenfalls im Krankenhaus bleiben, während das achte nach Hause entlassen worden sei.

Der regionalen Gesundheitsbehörde zufolge hätten die acht kleinen Patienten, die 20 Monate bis acht Jahre alt sind, alle die von Lidl verkauften Hackfleisch-Steaks der Marke "Steaks Country" gegessen. Die Firma SEB, die die Steaks produziert, reagierte auf das Ereignis mit der Erklärung, das Fleisch aus Deutschland gekauft zu haben. Darüber hinaus sagte SEB, auch Fleisch aus Belgien und den Niederlanden verwendet zu haben. Die EU-Kommission hat die Epidemie bereits zur Kenntnis genommen und forderte die französischen Behörden auf, die Herkunft des Keims herauszufinden, bevor sie möglicherweise eine Warnung herausgibt. "Man muss genau wissen, wo die Verseuchung stattgefunden hat: am Produktionsort, in der Transportkette oder im Handel", sagte ein Sprecher.

Die Supermarktkette Lidl teilte am Donnerstag mit, dass die Steaks nicht in Deutschland verkauft worden seien. Zudem sagte Lidl Frankreich zu, den Verkauf von SEB-Steaks im ganzen Land unverzüglich zu stoppen.

Dennoch erklärte die französische Gesundheitsbehörde, die Infektion solle überhaupt nichts mit dem E-Coli-Erreger zu tun haben, an dem in Deutschland 38 Menschen gestorben sind. Die Kinder kommen aus verschiedenen Orten in Nordfrankreich. Und der Lab-Test beweise ebenfalls, dass der Keim anders als der in Deutschland sei.